Bresnik Thiem

Tennis-Aufreger

Knalleffekt: Bresnik tritt als Thiem-Manager zurück

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Tennis: Bresnik tritt als Thiem-Manager zurück, Straka Nachfolger.

Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem ist ab sofort geschäftlich mit seinem früheren Mentor und Langzeit-Coach Günter Bresnik nicht mehr verbunden. Bresnik gab am Donnerstag, nur wenige Tage vor Beginn der French Open bekannt, dass er seine Funktion als Manager des 25-jährigen Weltranglisten-Vierten nach 17 Jahren zurücklegt. Nachfolger ist der Wiener Turnierboss und Veranstalter Herwig Straka.

"Nach insgesamt rund 17 gemeinsamen Jahren ziehe ich mich heute auch von meiner Funktion als Dominics Manager aus dem operativen Tagesgeschäft zurück. Ich freue mich, dass wir dafür mit Herwig Straka einen international renommierten, erfahrenen, integren Fachmann gewinnen konnten", verlautete der 58-jährige Bresnik am Donnerstag in einer Aussendung. Straka verfüge insbesondere auch über die Kapazitäten und Möglichkeiten, Dominic kontinuierlich auf der Tour zu begleiten. "Das wurde angesichts der Vielfalt der laufenden Aufgaben erforderlich, die Dominics großartiger Erfolg mit sich bringt."

Knalleffekt: Bresnik tritt als Thiem-Manager zurück
© GEPA

Bresnik zeigte sich "stolz und dankbar, dass ich Dominic auf einem wesentlichen Stück seines Weges begleiten durfte". Seine freundschaftliche Verbindung bleibe von der Änderung des professionellen Verhältnisses unberührt. "Selbstverständlich stehe ich ihm und seinem Team auch in beratender Tätigkeit weiterhin zur Verfügung."

Straka als Bresnik-Nachfolger

Herwig Straka hat die Tätigkeit nach vielen Gesprächen mit Thiem und Bresnik übernommen. "Es ist schon länger bekannt, dass das Verhältnis zwischen Günter und ihm nicht so war wie früher und deshalb ist das Thema Management irgendwann aufgepoppt. Das war ein mehrwöchiger Prozess bis zu der Entscheidung", sagte Straka am Donnerstag im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Über Vertragsdetails wollte Straka nichts verraten, außer: "Es ist längerfristig angelegt, das kann man schon sagen. Es ist nicht wie die österreichische Bundesregierung eine Lösung mit Übergangszeit, sondern es ist eine längerfristige Zusammenarbeit."

Straka hat sich als Veranstalter von Davis-Cup-Länderkampfen, als Turnierdirektor des Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle und Manager u.a. von Thomas Muster, Markus Rogan oder Mirna Jukic, aber auch etwa im Golf einen Namen gemacht. Gerade für seine umfangreichen Tätigkeiten im Tennis, Straka sitzt ja auch im ATP-Board of Directors, der alle Entscheidungen in der Association of Tennis Professionals (ATP) trifft, könnte man dem 53-jährigen Steirer auch mögliche Interessenskonflikte nachsagen.

"Inhaltlich lässt es sich insofern vereinbaren, weil du in allen Bereichen Know-how hast. Wir hatten im ATP-Board auch Diskussionen. Da haben wir uns vor Jahren entschieden, dass es besser ist, Insider zu haben, die sich halt auskennen in dem Sport. Dann nimmt man halt in Kauf, dass es halt auch Konflikte gibt", erklärte Straka. Allerdings hänge es eben auch von der Person selbst ab. "Wenn Dominic das Gefühl gehabt hätte, dass ich die Stellung missbrauche mit Wien usw., dann hätte er es auch sicher nicht gemacht. Es freut mich und ehrt mich bis zu einem gewissen Grad, dass von verschiedenen Bereichen Aufgaben an mich herangetragen werden, weil es ja dann doch um die Person und um die Integrität geht."

"Man kann an kleinen Schrauben noch drehen"

In welche Richtung der neue Thiem-Manager nun sein Hauptaugenmerk legen wird? "Es gibt im Sportlichen wie im Management-Bereich nur noch Kleinigkeiten, die aber trotzdem noch viel ausmachen können. Auch im Sportlichen sind Nuancen, die ihn noch besser machen", glaubt Straka und fügt hinzu, "er hat ja ein gutes Standing, ist eine gute Persönlichkeit, aber man kann an kleinen Schrauben noch drehen und das eine oder andere noch aktiv unternehmen, um ihn als Marke zu positionieren und ihm ein Profil zu geben. Das heißt nicht, dass man ihm etwas aufsetzt, sondern einfach das zu verstärken, was er eh schon ist."

Dinge wie ein eigenes Logo wären da ein Beispiel. "Wir werden uns nach den French Open zusammensetzen und schauen, was gefällt ihm, wofür steht er." Am Wichtigsten war es Straka, in vielen Gesprächen mit Thiem und Bresnik die Entwicklung auf "gemeinsame Beine" zu bringen. "Das war auch für mich wichtig, weil es niemandem etwas bringt, dass Unmut oder negative Energie da ist."

Über laufende Sponsorenverträge wollte sich Straka vorerst nicht äußern. "Es gibt viele langfristige Verträge und es gibt welche, die auslaufen", meinte Straka, der nun sein Team vergrößern wird. "Auf jeden Fall wird die Betreuung vergrößert. Auch jeder andere Top-5-Spieler hat ein Team von mehreren Leuten um sich", sagte Straka, der da aber noch in einem Nachdenkprozess ist. Auskunft geben kann er über seinen persönlichen Einsatz: "Ich werde sicher viel vor Ort sein, das ist für mich ganz wichtig. Ich werde andere Bereiche delegieren müssen und mich voll auf Tennis Wien, die Board-Position und Dominic konzentrieren."

Die kleineren Management-Tätigkeiten wie für Armin Assinger, Tennis-Spielerin Anastasia Sevastova, Fußball-Trainer Markus Schopp, Thomas Muster oder Thomas Vanek werde er aber weiterführen.

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