Das wurde aus dem Paradiesvogel

Tennis-Legende Andre Agassi ist 50

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Achtfacher Grand-Slam-Turniersieger Agassi lebt zurückgezogen mit Familie in Las Vegas.

Tennis-Paradiesvogel und Werbefigur: Andre Agassi war in seiner aktiven Karriere ein Star. Am Mittwoch wird der mit der ehemaligen deutschen Top-Spielerin Steffi Graf verheiratete US-Amerikaner 50. Die wilden Jahre sind längst vorbei, als zweifacher Familienvater und Wohltäter lebt der achtfache Grand-Slam-Turniersieger zurückgezogen in Las Vegas.

"Ich wünsche ihm alles Gute und hoffe, dass er noch 50 weitere Jahre vor sich hat", sagte der Weltranglistensiebente Alexander Zverev. Der 23-jährige Deutsche gehört zu denen, die vom extravaganten Tennis-Popstar verzückt waren. "Ich war immer ein riesiger Agassi-Fan, habe früher auch dieses Piratentuch von ihm getragen", erzählte der Hamburger. Für Agassis in der 3. US-Open-Runde 2006 letzten Tour-Gegner Benjamin Becker waren wie für viele Fans auch die Jeanshosen "absoluter Kult".

Doch das Tennis-Lager war gespalten. Andere konnten mit Agassi wenig anfangen, etwa Rivale Boris Becker. "Ich konnte deine zerrissenen Jeans, deine langen gefärbten Haare und deine Ohrringe nicht ernst nehmen", schrieb der 52-jährige Deutsche in der "Bild am Sonntag".

Agassi sollte amerikanischen Traum erfüllen

Das Leben von Agassi ist ein Leben voller Kontraste. Er hasste Tennis und aß Fastfood, wurde aber zu einem der erfolgreichsten Profis. Aus seiner wilden Mähne wurde Mitte der 90er eine Glatze. "Um mich zu begreifen, muss man sich den Druck vorstellen können, unter dem ich schon als kleiner Bub stand", sagte Agassi vor Jahren in der "Süddeutschen Zeitung". "Bei uns zu Hause war die Stimmung davon abhängig, ob ich gut oder schlecht trainierte, ob ich gewann oder verlor." Sein Vater war aus Teheran in die USA ausgewandert, Agassi sollte den amerikanischen Traum erfüllen.

Er wurde bekannt für seine beidhändige Rückhand, seine Returns und Passierbälle, gewann insgesamt 60 Turniere, drei Mal den Davis Cup. Bei all den Erfolgen hatte Agassis Karriere auch Tiefpunkte und Krisen. 1997 nahm er das Aufputschmittel Crystal Meth. Nur ein schamloser Brief an die Herren-Tour (ATP) und eine Lüge habe danach eine Dopingsperre verhindert, beichtete Agassi in seiner Autobiografie "Open". Agassi war auf Platz 141 abgestürzt und am Boden, entschied sich dann aber bewusst fürs Tennis, kämpfte sich über zweitklassige Turniere zurück und wurde erfolgreicher als zuvor. Insgesamt führte er 101 Wochen die Weltrangliste an. Sein Karriereende war aufgrund von Rückenproblemen quasi unausweichlich.

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