Kevin Anderson

US Open: Irre Ass-Show im Viertelfinale

Teilen

Der Südafrikaner steht im Halbfinale - nicht zuletzt dank seines Aufschlags.

Kevin Anderson hat bei den US Open in New York in der Nacht auf Mittwoch erstmals den Einzug in ein Grand-Slam-Halbfinale geschafft. Der Weltranglisten-32. setzte sich nach 3:26 Stunden Spielzeit im Viertelfinale gegen Sam Querrey, den letzten US-Mann im Herren-Einzel, mit 7:6(5),6:7(9),6:3,7:6(9) durch. Er schüttelte dabei nicht weniger als 22 Asse aus dem Handgelenk. Unglaublich.

Dass die untere Tableau-Hälfte nach der kurzfristigen Absage von Andy Murray und dem Fehlen von Novak Djokovic sowie Stan Wawrinka keine Hochkaräter als Gegner bereithält, kommt Anderson gelegen. "Das gibt einigen Spielern die Gelegenheit, im Turnier viel weiter als üblich zu kommen. Ich werde die nächsten Tage wirklich genießen", sagte der 31-Jährige sichtlich zufrieden. Nun will er mehr: "Ich bin noch dabei, ich will weiterkommen."

Querrey nahm indes das Aus gelassen: "Ich bin trotzdem zufrieden. Hätte mir vor dieser Woche jemand gesagt, dass ich ins Viertelfinale komme, hätte ich das unterschrieben", betonte der US-Amerikaner.

US-Duell bei den Damen

Im Halbfinale am Freitag bekommt es Anderson nun mit Pablo Carreno Busta zu tun. Der im gesamten Turnierverlauf noch ohne Satzverlust gebliebene Spanier bezwang den Argentinier Diego Schwartzman glatt 6:4,6:4,6:2. Er ist auch der Einzige, der noch verhindern kann, dass sich Dominic Thiem in der Weltrangliste auf Rang sieben verbessert, dafür müsste der 26-Jährige allerdings das Turnier gewinnen.

Die Semifinal-Besetzung wird am Mittwoch komplettiert. Der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal (ESP) ist gegen den Russen Andrej Rublew haushoher Favorit. Der Schweizer Altstar Roger Federer spielt gegen Thiem-Bezwinger Juan Martin Del Potro (ARG).

Bei den Damen hat sich der Siegeslauf der US-Amerikanerinnen im Viertelfinale fortgesetzt. Sloane Stephens gewann ihre Partie gegen die lettische Wahl-Österreicherin Anastasija Sevastova 6:3,3:6,7:6(4). Im Halbfinale kommt es zum US-Duell mit Venus Williams, die sich gegen die Tschechin Petra Kvitova knapp 6:3,3:6,7:6(2) durchsetzte.

Williams
© Getty

Die Kulisse von 23.000 Zuschauern im Arthur-Ashe-Stadion hat die 36-Jährige Williams beflügelt: "Ich habe gespürt, dass jeder Einzelne hinter mir gestanden ist. Ich wollte die Fans nicht enttäuschen", betonte die US-Open-Siegerin von 2000 und 2001. Sie könnte mit einem Sieg das dritte Grand-Slam-Finale in diesem Jahr nach Melbourne und Wimbledon erreichen.

Marach steht im Halbfinale

Auch in den beiden noch ausstehenden Viertelfinal-Begegnungen ist jeweils eine US-Dame vertreten. Coco Vandewege fordert am (heutigen) Mittwoch (Ortszeit) die topgesetzte Karolina Pliskova (CZE). Um ihre Nummer-eins-Position zu halten, muss die Tschechin zumindest ins Endspiel einziehen. Madison Keys ist gegen die Estin Kaia Kanepi favorisiert.

Erfreulich aus österreichischer Sicht ist der Einzug in das Mixed-Halbfinale von Oliver Marach. Der Steirer, für den mit Mate Pavic (CRO) im Herren-Doppel im Achtelfinale Endstation gewesen war, feierte an der Seite von Anastasia Rodionova (AUS) einen 5:7,6:4,10:8-Sieg gegen Lucie Hradecka/Marcin Matkowski (CZE/POL). In der Vorschlussrunde wartet auf die österreichisch-australische Paarung keine einfache Aufgabe.

Sie treffen auf das als Nummer drei gesetzte Duo Hao-Ching Chan/Michael Venus (TPE/NZL). Nach dem Ausscheiden von Junior Jurij Rodionov in Einzel und Doppel ist der ins Davis-Cup-Team einberufene Marach der letzte ÖTV-Vertreter in Flushing Meadows.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.