Spekulationen endlich zu Ende: Budget für Olympische Spiele beträgt rund 900 Millionen Euro.
Eine Woche, bevor der Salzburger Gemeinderat nochmals Grünes Licht für Salzburgs Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2014 geben soll, haben Vertreter der Bewerbungsgesellschaft am Mittwoch das geplante und zuletzt viel diskutierte Olympiabudget im Rahmen eines informellen Hintergrundgespräches präsentiert. Dieses sieht Einnahmen und Ausgaben von je 772 Mio. Euro für die Durchführung und weitere 148 Mio. Euro für Investitionen vor.
Einnahmen
Einnahmenseitig sind 388 Mio. Euro vom Internationalen
Olympischen Komitee (IOC) garantiert, die sich aus TV-Geldern (248 Mio.) und
TOP-Sponsorgeldern (140 Mio.) zusammensetzen. Mit Tickets will man 124 Mio.
Euro lukrieren. Von aufgelegten 2 Mio. Tickets sollen 1,7 Mio. verkauft
werden, "preislich werden wir zehn bis 15 Prozent unter Turin liegen", sagte
Bewerbungs-Direktor Rudolf Höller. Beim nationalen Sponsorenprogramm samt
offiziellen Ausstattern haben die Salzburger 230 Mio. US-Dollar (184 Mio.
Euro) errechnet, in Turin seien 271 Mio. Dollar eingenommen worden. Weitere
größere Einnahmen-Posten sind unter anderem das Merchandising (17,6 Mio.)
und Lotterien (16 Mio.).
Ausgaben
Auf der Ausgabenseite zählen im Durchführungsbudget die
Sportstätten mit 113 Mio. Euro zu den großen Brocken, wobei hier nur jene
Investitionen gerechnet werden, die extra für die Spiele errichtet werden,
nicht aber zum Beispiel der Bau einer Eishalle, die später noch genutzt
werden kann. Für die Olympischen Dörfer sind 60 Mio. budgetiert, fürs
Medienzentrum 14,4 Mio. Euro. Die Personalkosten wurden mit 110 Mio. Euro
angesetzt, für Technologie sind 122 Mio. und für Telekommunikation 66 Mio.
Euro vorgesehen, wobei hier die Entwicklung bis 2014 noch ein großes
Fragezeichen ist, so Planungs-Direktor Gernot Leitner. Die Zeremonien dürfen
27 Mio. kosten, der Transport das gleiche, und die Verwaltung wurde mit 30
Mio. Euro beziffert. Insgesamt ist noch eine Reserve von 33 Mio. Euro
vorhanden.
Investitionen
Mit dem Investitionsbudget von 148 Mio. Euro sollen
drei Eishallen neu gebaut oder erweitert werden, außerdem sind Adaptierungen
der Schanze in Bischofshofen, bei einer Piste in Flachau und der Bob- und
Rodelbahn in Königssee nötig. Für diese Ausgaben (außer Königssee) müssen
Bund, Land, die Stadt und die Austragungsgemeinden zusätzlich aufkommen, die
entsprechende Vereinbarung wurde im Juni 2005 bereits unterzeichnet. Darüber
hinaus sind noch Investitionen über 116 Mio. Euro vorgesehen, die ohnedies
erfolgen, etwa eine Erweiterung des Messezentrums (Medienzentrum), "die
wollen wir aber nicht mit einem Olympia-Mascherl versehen, wir müssen nur
achten, dass sie auch rechtzeitig erfolgen", so Leitner.
Gemeinderat muss zustimmen
Den Fraktionen im Gemeinderat wurde am
Mittwoch der Amtsbericht vorgelegt. Konkret muss das Stadtparlament am 13.
Dezember eine Reihe von Garantieerklärungen für das IOC beschließen,
außerdem muss die Ermächtigung für den Bürgermeister abgesegnet werden, dass
dieser im Falle des Zuschlages den Host-City-Vertrag unterzeichnen darf. Da
SPÖ und ÖVP bereits ihre Zustimmung erkennen ließen, dürfte der Gemeinderat
keine wirkliche Hürde mehr sein.