Eishockey-Liga klärt bei oe24 auf

Aufreger-Szenen sorgen für Zündstoff

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In der win2day ICE Hockey League sorgen Sperren immer wieder für Aufregung und viel Diskussionsstoff. oe24 pickte drei strittige Szenen heraus und bat die Liga um Aufklärung.

Eishockey gilt als härteste Mannschaftssportart der Welt. Zweikämpfe am Limit stehen an der Tagesordnung – das gilt leider auch für Verletzungen. Deshalb müssen die Spieler so gut wie möglich geschützt werden. In der ICE Hockey League ist das die Aufgabe des DOPS (Department of Player Safety). Das DOPS ist ein unabhängiges Gremium, das die Disziplinarverfahren in der Liga kontrolliert. Es besteht aus einem Vorsitzenden, Lyle Seitz (Director of Hockey Operations), dem Liga-Commissioner (Christian Feichtinger) und dem Player Safety Committee, das bis zu fünf Mitglieder hat.

Entscheidungen des DOPS sorgen immer wieder für viel Gesprächsstoff. Die Kritik der Klubs ist oft groß. Werden die Aktiven gut genug geschützt? „Ja“, lautet die klare Antwort von Seitz. „Als Beispiel können wir die NHL hernehmen. In der win2day ICE Hockey League gab es 12 Sperren nach 158 Spielen. Das ist im Schnitt eine Sperre in 13,17 Partien. In der NHL waren es 17 Sperren nach 445 Spielen. Da kommen wir auf eine Sperre in 26,18 Spielen. Der Rest Europas liegt ungefähr zwischen der ICEHL und der NHL“, erklärt Seitz.

Auch in dieser Saison gab es bereits mehrere Aktionen, die für Aufregung sorgten. Nicht nur bei Coaches, Spielern oder Klubverantwortlichen löste das hitzige Diskussionen aus, auch im Fan-Lager herrscht selten Einigkeit. oe24 schickte drei strittige Szenen an Seitz und bat um Aufklärung:

4. November: Nico Feldner (Innsbruck) - Chad Krys (Vienna Capitals)

Seitz: "Das ist ein Kampf um den Puck. Die Ursache für eine mögliche Verletzung ist der versehentliche Kontakt zwischen dem zweiten Innsbruck-Spieler und dem Vienna-Capitals-Spieler. Es gibt keinen Grund, für eine zusätzliche Bestrafung."

18. November: Steven Strong (KAC) - Marc-Olivier Roy (Pustertal)

Seitz: "Das ist ein Bodycheck. Ich weiß wirklich nicht, warum es hier eine zusätzliche Bestrafung geben sollte. Der Pustertal-Spieler hat den Puck, der KAC-Spieler ist berechtigt einen Check zu machen, der hauptsächlich Körper gegen Körper ist. Leute könnten denken, dass es ein Knie-Check ist, aber: Strong kommt in breiter Haltung, dreht sich in letzter Sekunde etwas in den Zweikampf und sein Bein ist in einer natürlich Position, um eine Skating-Kurve zu machen. Er streckt sein Bein nicht aus."

9. Dezember: Brian Lebler (Linz) - Luka Kalan (Laibach)

Seitz: "Es gab eine 5+Spieldauerstrafe wegen Behinderung und das ist die richtige Entscheidung. Der Check war Körper gegen Köper, aber in Echtzeit einen Bruchteil zu spät – darum haben die Refs auf Behinderung entschieden. Für das DOPS und PSC war es genau das richtige Zeitfenster, um für den Check zu spät zu sein, aber nicht genug für eine zusätzliche Bestrafung."

Kurios: Bei diesen Aktionen herrschte auch bei einigen Liga-Verantwortlichen Uneinigkeit. Für manche wären Sperren durchaus angebracht gewesen. Seitz und das DOPS sahen das anders. Außerdem erklärte Seitz gegenüber oe24, dass er mit den Leistungen der Referees in der aktuellen Saison sehr zufrieden ist. Dennoch werden künftige Pfiffe, oder eben Nicht-Pfiffe, wieder für Diskussionen sorgen.
 

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