Optimismus pur

Caps-Coach Gaudet: "Können Favoriten schlagen"

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Die Vienna Capitals sind vor Saisonbeginn optimistisch: Ziel ist das Finale. Neo-Coach Gaudet im ÖSTERREICH-Interview.

Wenige Tage vor dem Saisonstart luden die Vienna Captials zur Saisonstart-Pressekonferenz in die "Sky Bar" im Wiener Einkaufshaus "Steffl". Die Zielsetzung der Caps ist dabei ebenso hoch, wie die Location selbst (im 7. Stock, über den Dächern Wiens): "Diese Mannschaft kann es bis ins Finale schaffen", tönt Vize-Präsident Martin Platzer. Präsident Schmid stößt ins selbe Horn: "Wir haben das Ziel im Vorjahr nicht erreicht und uns deshalb entschlossen, grundsätzliche Veränderungen vorzunehmen."

Neue Gesichter
Im Klartext: Die halbe Mannschaft wurde ausgetauscht, dazu mit Kevin Gaudet auch noch ein neuer Trainer geholt. Unter den Neuverpflichtungen finden sich auch echte "Kracher" wie Goalie Jean-Francois Labbé (kam aus Nürnberg), Kelly Fairchild (Berlin), Pascal Rheaume (San Antonio) und natürlich die komplette Rodmann-Rodman-Fox Linie aus Jesenice.

Zur Qualität seiner neuen Spieler meint Gaudet: "Labbé wird hoffentlich einer der besten Goalies der Liga sein." Ansonsten gibt sich Gaudet noch abwartend: "Im Moment bin ich eingentlich mit allen sehr zufrieden. In einem Monat kann ich da sicher mehr sagen."

Austrainiert
Neben den neuen Stars dürfen sich die Fans in der Albert-Schultz-Halle natürlcih auch über einige altbekannte Gesichter freuen. Nachdem einigen der "Altstars" wortwörtlich "das Messer angesetzt" wurde, erschienen diese zum Trainingsauftakt vor fünf Wochen in Top-Form. Zur "Belohung" wurden die Verträge mit diesen Spielern verlängert. Bestes Beispiel: Sean Selmser, der sich die Kritik an seiner Fitness zu Herzen nahm und den Fitnesstest zu Trainingsbeginn bestand.

Spektakel
Die Caps-Fans dürfen sich auf jeden Fall auf eine offensiv eingestellte Mannschaft freuen. Gaudet: "Bei mir steht Schnelligkeit an erster Stelle. Nicht nur in den Beinen, sondern auch mit den Händen und im Kopf." Zusätzlich soll die ganze Offensivlast nicht nur auf den Stürmer liegen. "Auch die Verteidiger müssen da mitmachen."

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ÖSTERREICH: Herr Gaudet, wie gefällt Ihnen Wien?
Kevin Gaudet: Wien ist eine super Stadt. Vielleicht die beste, in der ich in Europa bislang arbeiten durfte.

ÖSTERREICH: Die Caps haben im Sommer viele Spieler geholt. Welche davon haben Ihrer Meinung nach die meiste Klasse?
Gaudet: Goalie Labbé wird hoffentlich einer der besten der Liga sein. Kelly Fairchild, die Rodmans… Im Moment bin ich eigentlich mit allen sehr zufrieden. In einem Monat kann ich da sicher mehr sagen.

ÖSTERREICH: Können Sie kurz Ihre Eishockey-Philosophie erklären? Wo ist der Unterschied zu Ihrem Vorgänger Jim Boni?
Gaudet: Ich kenne Bonis Philosophie nicht. Bei mir steht Schnelligkeit an erster Stelle. Nicht nur in den Beinen, sondern auch mit den Händen und mit dem Kopf. Teamgeist ist auch sehr wichtig – damit hat man Erfolg. Ich möchte, dass wir defensiv gut stehen. Sobald wir die Scheibe haben, müssen wir sehr aggressiv und offensiv agieren. Nicht nur die Stürmer, auch die Verteidiger müssen da mitmachen.

ÖSTERREICH: Können Sie, so wie von Ihnen im Frühjahr angekündigt, mit vier Offensivlinien antreten?
Gaudet: Vier gehen sich wahrscheinlich nicht aus. Natürlich werden wir mit vier Reihen gegen Jesenice antreten, aber davon werden nur drei Offensivreihen sein.

ÖSTERREICH: Haben Sie die Linienzusammenstellungen gegen Jesenice schon im Kopf, bzw. werden Sie mit der eingekauften Jesenice-Linie Rodman-Rodman-Fox antreten?
Gaudet: Das ist ein Geheimnis, da möchte ich jetzt nicht zuviel sagen. Jesenice hat ja auch Internet… Natürlich habe ich die Linien schon im Kopf, aber die werden erst vor dem Spiel bekannt gegeben.

ÖSTERREICH: Wie sind Sie mit der Saisonvorbereitung allgemein zufrieden?
Gaudet: Sehr! Wir haben uns vom ersten Training an stark verbessert und ich bin schon sehr auf den Meisterschaftsstart gespannt.

ÖSTERREICH: Mit welchem Ziel gehen Sie in die neue Saison?
Gaudet: Das ist eine schwere Frage: Ich bin ein neuer Trainer bei einem größtenteils neu zusammengestellten Team. Erstes Ziel sind die Playoffs. Alle sind sich einig, dass Salzburg natürlich der große Favorit ist – mit unglaublichem Budget und fünf Trainern. Danach kommen aber gleich alle anderen Teams.

ÖSTERREICH: Kann man Salzburg überhaupt schlagen? Welche Teams werden wirklich um den Titel mitspielen können?
Gaudet: Ich möchte Salzburg erst einmal am Eis sehen. Ich habe keine Ahnung wie gut Josh Green und Rick Jackman sind. Natürlich sind die beiden NHL-Spieler, beurteilen kann ich sie aber erst, wenn ich sie spielen gesehen habe. Salzburg ist Favorit, aber der Favorit ist auch immer zu schlagen. Wir gehen in jedes Spiel mit dem Ziel zu gewinnen.

ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die Chancen der slowenischen und des ungarischen Teams? Gab es da genug Möglichkeiten, diese Mannschaften unter die Lupe zu nehmen?
Gaudet: Ich glaube, sie sind läuferisch mindestens so gut wie die anderen Mannschaften. Jesenice vor allem. Diese drei Teams spielen auch sehr körperbetont und werden nicht leicht zu schlagen sein.

Österreich: Ihr Tipp für das erste Spiel gegen Jesenice?
Gaudet: Wir müssen gewinnen. Wie hoch… Fragen, wie gut wir sind, oder wie gut die Konkurrenz ist, kann ich sicher in einem Monat besser beantworten. Dann weiß ich auch, wie die anderen Mannschaften drauf sind. Ich habe den Ruf, eine Gewinner-Mannschaft aufbauen zu können. Aber es ist im Moment noch alles ganz neu – Regeln, Spieler usw. Im Moment ist das alles noch wie eine Wundertüte. Alles kann passieren.

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