EBEL

Salzburg geht auf Titel-Hattrick los

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Salzburger Eisbullen sind nach zwei Titeln in Folge auch heuer wieder die großen Gejagten. Trainer Page: "Haben gelernt, mit dem Druck umzugehen".

Im Fußball hat Rapid die Titelverteidigung von Ligakrösus Red Bull Salzburg verhindern können. In der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) ist das der Konkurrenz bereits in der Vorsaison nicht gelungen, und auch für die am Donnerstag beginnende neue Spielzeit ist das vom milliardenschweren Energydrink-Hersteller finanzierte und neuerlich stark umgebaute Team von Trainer Pierre Page der Topfavorit.

Trainer zuversichtlich
"Natürlich haben wir großen Druck und werden in der Meisterschaft als Titelverteidiger wieder die Gejagten sein. Aber das waren wir auch schon letztes Jahr, und wir haben gelernt, mit dem Druck umzugehen", betonte Page. "Wir haben ein sehr junges Team, das in der Vorbereitung bei Vergleichen mit internationalen Top-Teams viel gelernt hat. Mit einer jungen Mannschaft erfolgreich zu sein, ist schwierig. Ich glaube fest an die Mannschaft und den Meistertitel", meinte der 60-jährige Kanadier.

Umbau
Trotz des zweiten Titelgewinns in Folge wurde die Mannschaft erneut stark umgebaut und neben routinierten Kräften auch wieder einige vielversprechende junge (ausländische) Talente eingekauft. Mehr als ein Dutzend Spieler aus der A-Mannschaft plus 20 aus dem Farmteam mussten für neue Platz machen. Die Salzburger wollen mit ihrem Ausbildungsmodell IIDM (International Icehockey Development Model) angefangen bei den Nachwuchsteams (U20, U17) über das Nationalligamannschaft bis hin zum EBEL-Team unter der Anleitung renommierter internationaler Trainer konsequent verjüngen und verbessern.

Komplett neue Abwehr
Die Meistermannschaft wurde vor allem in der Abwehr durch die Neo-Legionäre Mike Siklenka, Mario Scalzo, Lee Sweatt, Oskars Cibulskis und Austro-Kanadier Jeremy Rebek, der vom KAC kam, grundlegend verändert. Neu ist auch der 25-jährige Torhüter Jordan Parise (USA), der den nach Schweden abgewanderten Reinhard Divis ersetzt. Im Sturm halten weiter die Teamspieler Dieter Kalt, Thomas Koch, Matthias Trattnig und Marco Pewal unter Mithilfe der Legionäre die Fahnen hoch. Kalt hat die Kapitänsrolle zurückgelegt, die Salzburger werden zukünftig abwechselnd mit drei verschiedenen Spielführern agieren.

Vorbereitung neu gestaltet
Auch in der Saisonvorbereitung ging man mit dem Salute-Turnier und Testserien in der Schweiz und Schweden mit Testspielen gegen europäischen Spitzenclubs sowie einer Vielzahl an Try-out-Spielern andere Wege. In insgesamt elf Tests gab es dabei lediglich drei Siege. "Die Spiele in der Pre-Season haben uns sehr gefordert und alles abverlangt. Für viele waren es die ersten Vergleiche auf einem hohen internationalen Niveau, und sie mussten sich erst daran gewöhnen", meinte Center Koch, der einer der drei neuen Kapitäne ist. "Wir freuen wir uns auf die Meisterschaft und wollen natürlich unser Potenzial möglichst voll ausschöpfen", bekräftigte der Nationalstürmer.

Ab nach Russland?
Den Verantwortlichen in Salzburg scheint die Eishockey-Welt in Österreich allmählich zu klein zu werden. Mit einem möglichen Einstieg in die Deutsche Profiliga DEL wird schon länger spekuliert. Nun ist die neu gegründete Kontinentale Eishockey Liga (KHL), in der finanzstarke russische Clubs gegen Konkurrenten aus Kasachstan, Weißrussland und Lettland spielen und der NHL Konkurrenz machen wollen, Thema in Salzburg geworden. Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz hatte einen möglichen KHL-Einstieg allerdings zurückhaltend als "Gedankenmodell für die Zukunft" bezeichnet. Die KHL will auf längere Sicht mitteleuropäische Spitzenclubs integrieren. Man wolle sich am "internationalen Niveau orientieren", konkrete Gespräche mit DEL- und KHL-Verantwortlichen finden bis auf weiteres jedoch nicht statt, hieß es dazu vonseiten der Salzburger.

Die Saison beginnt für die "Bullen" am Freitag in Slowenien mit der Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Olimpija Laibach. Das erste Heimspiel im Volksgarten bestreiten die Salzburger am 25. September in Runde drei gegen die Vienna Capitals.

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