Salzburg

Finanzierungs-Loch für Olympia 2014

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Nur ein Drittel der ursprünglich kolportieren 1 Mrd. Euro werden vom IOC für die TV-Rechte in Aussicht gestellt. Das ÖOC dementiert die Zahlen.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat den Verteilungsschlüssel für die Einnahmen aus den Fernsehrechten geändert, und zwar zum Nachteil der Austragungsorte, berichtete der ORF Salzburg. "Für uns ist das dramatisch. Derzeit kann seriöser Weise niemand sagen, wie man diese Lücke füllen kann", klagte der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden.

Derzeit seien mit 328 Millionen Euro ein Drittel der ursprünglich kolportierten Summe von 1,042 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Fernsehrechte vom IOC in Aussicht gestellt.

Zahlen "frei erfunden"
ÖOC Generalsekretär Heinz Jungwirth und Salzburgs Bewerbungschef Fedor Radmann stellten in einer Aussendung fest, dass sie zu keinem Zeitpunkt mit dem ORF Salzburg über Budget, Zahlen oder IOC-Zuwendungen, beziehungsweise den Verteilungsschlüssel der Fernsehgelder gesprochen hätten. Die im ORF Salzburg veröffentlichten Aussagen seien "frei erfunden", wurde betont.

1 Mrd. Euro aus TV-Rechte erwartet
Salzburg sei laut Schaden davon ausgegangen, dass die für Vancouver 2010 budgetierten 750 Millionen Euro aus dem Verkauf der Fernsehrechte auf eine Milliarde Euro bis zur Austragung der Olympischen Winterspiele 2014 in Salzburg steigen würden. "Diese Zahl wurde in der Öffentlichkeit immer genannt", betonte der Bürgermeister. Ein zweites veritables Problem für Salzburg sei, dass es noch keine Haftung vom Bund gebe.

Nur fixe Minimumgarantien
Der Planungsdirektor vom Salzburger Olympiabüro, Gernot Leitner, meinte, es sei klar "dass wir immer noch auf höhere Einnahmen aus dem TV und Marketingbereich hoffen". Die jetzt vom IOC genannten Beiträge "sind nur fixe Minimumgarantien".

Das Budget der "Salzburg Winterspiele 2014 GmbH"
Auf Grund des kolportieren Rückschlags für Salzburg nannte die " Salzburg Winterspiele 2014 GmbH" Zahlen. Festgestellt wurde, dass das Budget in der Höhe von 1.077,8 Mio. US Dollar erstellt sei und " die Einnahmen und Ausgaben ein ausgeglichenes Ergebnis" ergeben würden.

Die Einnahmen stellten sich aus IOC TV- und TOP-Sponsoren in der Höhe von 485 Mio. US Dollar zusammen, weiters aus Sponsorenprogramm, offiziellen Ausstattern, Eintrittskartenverkauf, Lizenzen und Gesellschaftereinlagen etc. in der Höhe von 593 Mio. US Dollar. Die Ausgaben würden sich aus Sportstätten und Bauten für Durchführungskosten inklusiver einer entsprechenden Reserve ergeben.

IOC garantiere 485 Millionen US Dollar
Eigene Hochrechnungen oder Annahmen aus der Vergangenheit hätten mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nichts zu tun, so die Bewerbungsgesellschaft. Das IOC habe keine Versprechungen abgegeben, "sondern garantiert den oben angegebenen Betrag von 485 Millionen US Dollar. Diese Zahl muss auch vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass das IOC 2014 sämtliche Kosten für Technik und Produktion der weltweiten Fernsehübertragungen selbst trägt und diese nicht mehr von dem jeweiligen Organisationskomitee bezahlt werden müssen. Experten schätzen die Kostenersparnis auf mind. 150 Millionen Dollar ", hieß es.

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