Medaillen-Regen für den ÖSV bei der Snowboard-WM im Damen-Parallel-Slalom: Neururer, Kreiner, Krings auf dem Stockerl.
Die ÖSV-Snowboarderinnen haben am Mittwoch bei der WM in Arosa einen völlig unerwarteten Dreifach-Erfolg im Parallelslalom gefeiert. Heidi Neururer sicherte sich mit ihrem ersten Sieg gleich WM-Gold. Die 28-jährige Tirolerin, die in dieser Saison schon dreimal auf das Podest gefahren war, setzte sich vor ihrer Zimmerkollegin Marion Kreiner sowie Doresia Krings durch. "Alles hat zusammengepasst, das Gefühl ist überwältigend", freute sich die Neo-Weltmeisterin im Ziel. Im Herrenbewerb musste sich Österreich (zum vierten Mal in Arosa) mit Platz vier zufrieden geben, diesmal traf es Andreas Prommegger.
Mentale Stärke
Neururer hatte im Viertelfinale die
Hoffnungen von Teamkollegin Doris Günther (6. Platz) auf eine WM-Medaille
zunichte gemacht. Im Halbfinale schaltete die WM-Zweite von 2005 schließlich
die Qualifikations-Schnellste Krings aus. Im Österreicherinnen-Duell um Gold
mit Kreiner behielt die Pitztalerin, die bisher in ihrer Weltcup-Karriere
neunmal auf dem Podest gestanden war, die Nerven. "Ich habe sehr viel darauf
hingearbeitet, vor allem im mentalen Bereich. Danke, dass ich das erleben
darf", meinte Neururer strahlend vor Freude.
Kreiner mit Silber zufrieden
Für Silbermedaillengewinnerin
Kreiner gab es trotz des verlorenen Finales keinen Grund Trübsal zu blasen.
"Ich habe nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen, ich gönne der Heidi
den Erfolg. Es ist gewaltig, ich bin voll begeistert", sagte die Grazerin,
die im Parallel-Riesenslalom am Dienstag noch mit "Blech" hatte vorlieb
nehmen müssen.
Krings komplettiert Triumph
Den totalen österreichischen Triumph
komplettierte Krings, die im "kleinen Finale" gegen die Niederländerin
Nicolien Sauerbreij die Oberhand behielt, und sich zum dritten Mal (2x 2005)
eine WM-Bronzemedaille sicherte. "Ich bin sehr froh darüber, da ich bisher
in Arosa nicht viel Glück gehabt habe", meinte die Salzburgerin. Nach einem
Sieg, zwei zweiten Plätzen in der heurigen Weltcupsaison und der schnellsten
Zeit in der Qualifikation hatte man aus österreichischer Sicht von ihr
eigentlich am meisten erwarten dürfen.
Das Erfolgsrezept war für Krings schnell gefunden. "Wir pushen uns eben gegenseitig sehr stark", erklärte die 29-Jährige. Mit dem Ergebnis war natürlich auch ÖSV-Snowboard-Koordinator Christian Galler zufrieden. "Es ist ein Wahnsinn, wir sind überglücklich. Es hat zwar Zeit gebraucht, aber heute ist es endlich aufgegangen".
Herren wieder nur mit Blech
Im Herrenbewerb verpasste der ÖSV nur
knapp eine weitere Medaille. Der 26-jährige Salzburger Prommegger musste
sich im "kleinen Finale" Rok Flander geschlagen geben. "Schade um den Andi.
Allgemein können wir mit dem Abschneiden der Herren aber zufrieden sein",
resümierte Galler. Gold und Silber waren fest in Schweizer Hand, Simon blieb
vor Bruder Philipp Schoch erfolgreich und sorgte für den ersten Heimsieg der
WM.
Der Kärntner Ex-Weltmeister Siegfried Grabner war im Viertelfinale an dem Südtiroler Fischnaller gescheitert. Für Alexander Maier und Manuel Veith war bereits in der Qualifikation das Aus gekommen.