Der Slalom bleibt die Parade-Disziplin von Österreichs Ski-Herren, die am Sonntag in Kranjska Gora im letzten Weltcup-Rennen vor Olympia einen Doppeltriumph feierten.
Reinfried Herbst siegte vor Marcel Hirscher (+0,40 Sek.), der damit zum dritten Mal an diesem Wochenende in Slowenien den Sprung aufs Podest schaffte. Dritter wurde der Franzose Julien Lizeroux, Benjamin Raich kam auf Rang sechs.
"Das ist ein ganz großer Tag für mich. Ich wusste am Start, dass ich einen perfekten Lauf brauche, um ihn schlagen zu können, denn er hat sich super entwickelt und im zweiten Durchgang eine außergewöhnliche Leistung gebracht", betonte Herbst, der bisher in Kranjska Gora nie besser als Fünfter (2008) war. "Ich habe mich sehr wohl gefühlt und gewusst, dass mir der Hang liegt. Auf den zweiten Lauf bin ich besonders stolz, weil die Bedingungen waren sehr schwer. Ein Dank an die Trainer."
Hirscher hatte bereits am Samstag nach seinem Sieg im zweiten Riesentorlauf vom "bisher perfektesten Weltcup-Wochenende" seiner Karriere gesprochen. Dass er nach dem ersten Lauf aber noch sein bisher bestes Slalom-Resultat - Rang zwei am 10. Jänner diesen Jahres in Adelboden - egalisieren würde, hätte er selbst nicht mehr gedacht. "Das war wieder der alte Marcel im Slalom mit viel Feuer hinterm Arsch! Das ist ein Wahnsinn, ein herrliches Wochenende", frohlockte der 20-Jährige.
Der Tiroler Benjamin Raich fiel im zweiten Durchgang mit einem schweren Fehler im Finish zwar noch von Rang drei auf Platz sechs zurück, baute aber seine Gesamt-Weltcup-Führung weiter aus und geht mit einem Polster von 110 Punkten auf den Schweizer Carlo Janka in die letzten sechs Saison-Rennen nach Olympia. Für seinen engeren Landsmann Mario Matt ist dagegen derzeit kein Platz im Slalom-Team für Olympia, das Herbst, Hirscher, Raich und Weltmeister Manfred Pranger bilden werden. Matt schied bereits im ersten Durchgang aus, soll aber trotzdem als Ersatzmann im Slalom sowie als Teilnehmer in der Kombination nach Kanada mitfahren.