Erster ÖSV-Sieg seit 1997

Hirscher beendet Alta-Badia-Fluch

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ÖSV-Star triumphiert in Südtirol, Ligety Dritter.

ÖSV-Superstar Marcel Hirscher hat den Fluch von Alta Badia beendet. Der Salzburger sorgte am Sonntag für den ersten österreichischen Triumph beim Riesentorlauf-Klassiker seit 1997. Damals hatte Christian Mayer auf der Gran-Risa-Strecke gewonnen. Hirscher setzte sich vor dem Franzosen Alexis Pinturault (+0,35 Sek.) und dem US-amerikanischen Titelverteidiger Ted Ligety (0,58) durch.

Der 24-Jährige feierte den 21. Weltcup-Sieg seiner Karriere und stand zum 50. Mal auf dem Stockerl. Hirscher baute seine Führung im Riesentorlauf-Weltcup auf Ligety auf 60 Punkte aus. Im Gesamt-Weltcup weist der Titelverteidiger vor der kurzen Weihnachtspause 95 Zähler Rückstand auf den norwegischen Leader Aksel Lund Svindal auf.

Hirscher freut sich über "besonderen Sieg"

Nur eine Woche nach seinem Sieg im Riesentorlauf in Val d'Isere legte Hirscher in Südtirol seinen dritten Saisonerfolg nach und streifte dafür auch 31.000 Euro Preisgeld ein. "Das ist ein besonderer Sieg, für den sehr viele Leute sehr viel gearbeitet haben", meinte Hirscher, der Ligety in den vergangenen beiden Jahren meist deutlich hinterhergefahren war. Vor einem Jahr hatte er in Alta Badia als Zweiter nicht weniger als 2,04 Sekunden Rückstand auf Ligety gehabt.

Gemeinsam mit seinem Trainer Michael Pircher, der den zweiten Durchgang setzte, und dem Entwicklungsteam seines Ausstatters Atomic feilte Hirscher in Kleinstarbeit am idealen Setup. Und zwei perfekte Trainingstage in der vergangenen Woche auf der Reiteralm hatten die Aufholjagd auf Ligety noch einmal beschleunigt. "Das waren die grundlegenden Trainingstage für die Entwicklung des Setups. Es hat sich ausgezahlt", freute sich Hirscher, der zufrieden feststellte: "Jetzt sind wir wieder dort, wo wir hingehören."

Raich auf Platz sieben
Im Gegensatz zu Val d'Isere, wo Ligety ausgeschieden war, bezwang Hirscher diesmal den "Mr. Riesentorlauf" in zwei Durchgängen. Das war ihm zuletzt im März in Garmisch-Partenkirchen gelungen. "Natürlich sagt es mehr über die Leistung aus, wenn auch Ted ins Ziel kommt", sagte Hirscher, der es mit einem Fehler im Finish noch einmal spannend gemacht hatte: "Nach diesem Fehler hab ich gedacht: 'Jetzt ist es vorbei'. Aber ich hab gerade noch korrigieren können und das Tempo so hoch wie möglich gehalten."

Benjamin Raich belegte als zweitbester Österreicher Rang sieben, die restlichen sieben Rot-Weiß-Roten kamen nicht in die Punkteränge. "Das war ein schöner Lichtblick für mich", freute sich auch Raich über sein bisher bestes Ergebnis im Olympia-Winter.

Dass die Gran Risa zwar steil wie immer, aber deutlich weniger eisig als sonst war, schmerzte vor allem Topfavorit Ligety. "Ich war überrascht, wie griffig es diesmal hier war. Ein bisschen mehr Aggressivität hätte die Piste durchaus vertragen. Ich habe heute aber auch einfach zu wenig attackiert", resümierte Ligety.

Aufall schmerzt Schörghofer
Philipp Schörghofer bewies einmal mehr, dass er sehr schnell sein kann, brachte dies jedoch einmal mehr nicht auf die Ergebnisliste. Der Salzburger stürzte im ersten Durchgang, schied aus und zog sich dabei einen Bluterguss am rechten Unterarm zu. "Schade, denn ich war gut unterwegs", ärgerte sich Schörghofer. Platz zehn beim Auftakt in Sölden bleibt damit das beste Saisonergebnis.

Allzu große Sorgen um sein Olympiaticket muss sich Schörghofer aber derzeit nicht machen. Denn seine Teamkollegen Hannes Reichelt (33.), Marcel Mathis (35.), Manuel Feller (43.) und Vincent Kriechmayr (49.) verpassten die Punkteränge genauso wie die ebenfalls ausgeschiedenen Matthias Mayer oder Johannes Strolz.

Vor der Nominierung der Olympia-Mannschaft steht nur noch ein Riesentorlauf, nämlich jener am 11. Jänner in Adelboden auf dem Programm. Die Fortsetzung des Herren-Weltcups erfolgt bereits in wenigen Tagen, neuerlich auf italienischem Schnee. Am Freitag steht in Bormio das erste Training für die Abfahrt am Sonntag auf dem Programm.

Ergebnis aus Alta Badia:

1. Marcel Hirscher (2) AUT 02:37.45
2. Alexis Pinturault (3) FRA +00.35
3. Ted Ligety (5) USA +00.58
4. Fritz Dopfer (8) GER +01.37
5. Felix Neureuther (7) GER +01.65
5. Tim Jitloff (31) USA +01.65
7. Benjamin Raich (10) AUT +01.99
8. Stefan Luitz (11) GER +02.02
9. Leif Kristian Haugen (20) NOR +02.14
10. Steve Missillier (9) FRA +02.26
11. Cyprien Richard (21) FRA +02.30
12. Henrik Kristoffersen (40) NOR +02.33
13. Aksel Svindal (1) NOR +02.46
14. Thomas Fanara (6) FRA +02.57
15. Mathieu Faivre (19) FRA +02.61

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