Skifliegen

Historischer Dreifachsieg in Planica

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Gregor Schlierenzauer gewinnt vor Thomas Morgenstern und Martin Koch.

Die drei besten Skiflieger der Saison haben ihre Position am Freitag in Planica untermauert. Gregor Schlierenzauer führte mit 219,0 und 226,0 Metern den ersten ÖSV-Dreifachsieg auf der Riesenschanze in Slowenien an, seine Teamkollegen Thomas Morgenstern (217,5/224,0) und Martin Koch (210,0/222,5) landeten mit 2,8 bzw. 17,1 Punkten Rückstand auf den Plätzen. Vierter wurde der finnische Ex-Weltrekordler Matti Hautamäki. Im Dreikampf um die kleine Kristallkugel hat Schlierenzauer vor dem Finale am Sonntag (10.00 Uhr) mit 64 Punkten Vorsprung auf Koch und 83 auf Morgenstern die besten Karten.

   Schlierenzauer feierte seinen 35. Weltcupsieg und den bereits zehnten im Skifliegen. Er ist damit auf den größten Bakken klar die Nummer eins, wurde aber von "Aufsteiger" Morgenstern voll gefordert. Der Kärntner, der seit längerer Zeit als Weltcup-Gesamtsieger feststeht und im Jänner in Harrachov seinen ersten Skiflugsieg gefeiert hatte, hatte Planica bisher nicht zu seinen Lieblingsschanzen gezählt. Doch nach den drei WM-Titeln von Oslo flog der 24-Jährige auf dem Letalnica-Bakken zu neuen Höhen.

   "Das war unglaublich, Zweiter in Planica, da muss viel zusammenpassen. Die Sprünge sind echt lässig, ich kann es genießen", betonte Morgenstern. Er hatte nach dem ersten Durchgang sogar knapp vor Schlierenzauer geführt. Doch der Weltmeister von 2008 steigerte sich im Finale auf die Tageshöchstweite von 226 Meter und gewann zum vierten Mal in Planica.

   "Dieser Sieg ist sehr viel wert. Wenn man mit dem ganzen Tema so stark ist, macht es noch mehr Freude", erklärte Schlierenzauer. "'Morgi' hat es mir sehr schwer gemacht." Der Großschanzen-Weltmeister von Oslo hatte im ersten Versuch den Absprung etwas verpasst. "Da habe ich kämpfen müssen und bin zufrieden, was ich da noch daraus gemacht habe."

   Koch verbesserte sich nach dem fünften Zwischenrang und holte einen weiteren Podestplatz. "Ich bin immer besser ins Fliegen gekommen, leider war ich im ersten Durchgang am Tisch zu spät dran." An die kleine Kristallkugel denkt der Villacher nicht. "Ich konzentriere mich auf meine Sprünge, wenn sie der Gregor holt, hat er es verdient. Aber ich werde noch einmal alles geben." Weltmeister Simon Ammann, der im Vorjahr nach einer tollen Saison in Planica die Leichtigkeit des Seins genossen hatte, musste sich mit dem sechsten Platz begnügen und ist als Vierter schon aus dem Rennen um die Skiflug-Wertung.

   ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner konnte seinem Trio nur gratulieren. "Das war Sport auf höchstem Niveau", sagte der Erfolgscoach. Andreas Kofler wird am Samstag im Teambewerb (10.00 Uhr) der vierte Mann im ÖSV-Aufgebot sein. Der Tiroler musste sich am Freitag mit dem elften Rang begnügen und ärgerte sich über nicht nach Wunsch gelungene Flüge.
 

1. Gregor Schlierenzauer (32) AUT 674.5  
2. Thomas Morgenstern (40) AUT 674.4  
3. Martin Koch (35) AUT 646.2  
4. Matti Hautamäki (33) FIN 645.9  
5. Simon Ammann (39) SUI 633.8  
6. Kamil Stoch (31) POL 630.2  
7. Anders Bardal (25) NOR 627.8  
8. Adam Malysz (37) POL 621.4  
9. Johan Remen Evensen (30) NOR 619.7  
10. Björn Einar Romören (23) NOR 614.6  
11. Robert Kranjec (20) SLO 607.2  
12. Andreas Kofler (38) AUT 603.4  
13. Jurij Tepes (13) SLO 597.7  
14. Daiki Ito (27) JPN 597.3  
15. Tom Hilde (36) NOR 595.1  
16. Wolfgang Loitzl (28) AUT 581.3  
17. Anders Jacobsen (24) NOR 580.8  
18. Severin Freund (34) GER 577.2  
19. Jernej Damjan (10) SLO 558.3  
20. Stefan Thurnbichler (9) AUT 556.1  
21. Peter Prevc (19) SLO 554.4  
22. Jan Matura (18) CZE 549.8  
23. Sebastian Colloredo (8) ITA 542.2  
24. Dejan Judez (1) SLO 538.1  
25. Roman Koudelka (26) CZE 535.2  
26. Piotr Zyla (6) POL 532.5  
27. Michael Neumayer (22) GER 523.7  
28. Jakub Janda (15) CZE 520.9  
29. Olli Muotka (11) FIN 501.8  
30. Stefan Hula (14) POL 499.7  
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