Katharina Liensberger nimmt neuen Anlauf. Wir trafen die Ski-Lady beim Team-Kondikurs im Salzkammergut.
Das BSFZ Obertraun, gestern Vormittag. Auf einem steilen Waldweg haben die Trainer eine Strecke „ausgeflaggt“ – bergauf. Dann geht’s los: Wie ihre Technik-Kolleginnen Katharina Gallhuber & Co. quält sich „Liensi“ den rund 1:30 Minuten langen Kurs rauf. Am Streckenrand wird sie von Gruppentrainer Klaus Mayrhofer und Roland Assinger, dem neuen Damenchef, angefeuert: „Shiffrin und Vlhova tun auch nicht Daumendrehen!“
Assinger bestand darauf, dass Liensi nach der Seuchensaison 2022/23 wieder „voll in die Gruppe integriert wird. Funktioniert doch ganz gut, oder?“ Im ÖSTERREICH-Interview plaudert die frühere Slalomweltcup-Siegerin über ihre Wandlung.
„Liensi“ mit Reporter Okresek.
oe24: Cheftrainer Assinger meint, es gebe keine Extrawürste mehr. Wie geht’s Ihnen damit?
Katharina Liensberger: Der Roland hat alles neu aufgestellt, und es macht Spaß, mit ihm und den anderen zusammen zu arbeiten. Bei mir ist die Freude wieder da.
oe24: Woran ist das Projekt Livio Magoni letzte Saison gescheitert?
Liensberger: Es war nicht so, dass ich gezielt außerhalb der Gruppe trainiert hab, es hat sich so ergeben. Aber dann hat einfach nix zusammengepasst. Die Harmonie hat gefehlt, und das hat sich auf die Leistung ausgewirkt.
oe24: Haben Sie sich nach Saisonende komplett rausgenommen?
Liensberger: Ja, zwangsläufig. Beim letzten Rennen in Soldeo hab ich eine Blase an der Ferse bekommen. Ich bin in Socken zum Flughafen und anstatt noch die Zollmeisterschaften zu fahren direkt heim. Ich war auf Urlaub und bin dann mit dem neuen Trainerteam sehr stimmig in die Vorbereitung gestartet.
Bergauf-Sprints mit Trainer Mayrhofer.
oe24: Was soll sich kommende Saison ändern?
Liensberger: Ich will zum Beispiel wieder zu meiner Skitechnik zurück, bei der ich mich wohlgefühlt hab.
oe24: Man hörte letzte Saison immer wieder: „Das Skifahren kann sie ja nicht verlernt haben ...“
Liensberger: Wenn man im Flow ist, fühlt sich alles ganz easy an. Da spürst du am Start: Es kann nur gut gehen. Genau da will ich wieder hin.
oe24: In zwei Wochen startet das Schneetraining. Fällt Ihnen der Abschied vom Sommer schwer?
Liensberger: Ich genieß den Sommer und die Abwechslung daheim. Aber ich freu mich auch wieder, wenn’s los geht auf Schnee. Schwer fällt es es mir nur, mitten im Sommer für den Winter zu packen.
