Nach dem Abfahrtssieg soll auch die schwarze Serie im Super G enden.
Den bisher letzten Weltcup-Super-G für Österreich hat Elisabeth Görgl am 6. Dezember 2009 in Lake Louise gewonnen. In Bad Kleinkirchheim stehen die Chancen so gut wie lange nicht, dass die sieglose Zeit beendet wird. Anna Fenninger hat als Zweite und Dritte in den bisherigen zwei Saisonrennen schon aufgezeigt, Weltmeisterin Görgl im Rausch des Abfahrtserfolges vom Samstag sowie Andrea Fischbacher sind auf der technisch anspruchsvollen "Kärnten - Franz Klammer" ebenfalls hoch einzuschätzen.
Favoritin Vonn
In Lake Louise hatte Fenninger 0,19 Sekunden Rückstand auf Siegerin Lindsey Vonn, in Beaver Creek setzte sich ebenfalls die US-Amerikanerin vor der Schweizerin Fabienne Suter (0,37) und Fenninger (0,41) durch. "Der Super-G wird hier noch einmal schwieriger als die Abfahrt, ich hoffe, dass es mir entgegenkommt. Ich habe jedenfalls ein gutes Gefühl auf dieser Piste", hatte die 22-jährige Salzburgerin Fenninger vor der Abfahrt gesagt. Dort lief es nicht nach Wunsch, vor allem, weil sie sich von den Fans total aus der Ruhe hat bringen lassen.
Nach den guten Übersee-Ergebnissen hatte sich Fenninger einen Sieg am ehesten in dieser Disziplin zugetraut, tatsächlich schlug sie aber bereits vor dem Jahreswechsel im Riesentorlauf von Lienz zu. Und erregte die Aufmerksamkeit, weil sie nicht nur schnell ist, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv. Für Görgl hingegen hätte es in diesem Winter im Super-G schon besser laufen können. "Ich bin mit den ersten zwei Ergebnissen nicht ganz zufrieden, aber ich kenne die Gründe und weiß, was zu tun ist", sagte die 30-jährige, die mit den letzten Trainings in Flachau und Schladming nur teilweise zufrieden war.
Viel Arbeit
Selbst als Doppel-Weltmeisterin hat Görgl viel Arbeit. "Auch eine Dominanz von Lindsey kommt nicht so von ungefähr", gab sie zu bedenken. "Ich sehe mich immer noch am Erfahrung sammeln. Es ist nicht so, dass ich es aus den Fingern raus schnippe. Die Erwartungshaltung ist von allen natürlich höher jetzt, aber das muss ich ausblenden." Nach dem Sieg am Samstag ist sie noch einmal größer geworden. Görgl liegt die ruppige Piste wie kaum einer anderen Läuferin. Eine sensationelle Fahrt bei ihrem Speed-Comeback nach zwei Jahren hatte Kathrin Zettel abgeliefert, bevor sie im Zielhang stürzte: "Die rechte Hand schmerzte, aber ich sehe für Sonntag kein Problem."
Beim zuvor letzten Bad-Kleinkirchheim-Weltcup hat die Kroatin Janica Kostelic am 15. Jänner 2006 Geschichte geschrieben. Nach dem Premieren-Abfahrt-Sieg am Vortag doppelte sie im Super-G nach und errang als erst dritte Läuferin der Geschichte nach der Österreicherin Petra Kronberger und der Schwedin Pernilla Wiberg Siege in allen fünf klassischen Alpindisziplinen. Mittlerweile sind auch Anja Pärson (Schweden/März 2008) und in dieser Saison Vonn (Oktober 2011) gefolgt.