Was wirklich ablief

Maria Riesch rechnet mit Vonn ab

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In ihrer Autobiografie lässt Wahl-Kitzbühelerin Maria Riesch sehr tief blicken.

In ihrem neuen Buch "Geradeaus. Höhen und Tiefen meines Lebens" (Malik Verlag) schildert Maria Höfl-Riesch auch, wie ihre Freundschaft zu US-Superstar Lindsey Vonn zerbrach. Die Schlüsselrolle dabei spielte Thomas Vonn, mit dem Lindsey mittlerweile in Scheidung lebt.

ÖSTERREICH bringt vorab die besten Auszüge aus der Autobiografie der Doppel-Olympiasiegerin.

Höfl-Riesch über die Rolle von Thomas Vonn: „Bei unseren Rennen war ihr Mann Thomas anfangs nur gelegentlich dabei und nur als Begleiter, also ohne Funktion. Dann tauchte er auf einmal im Zielbereich auf, bis er irgend­wann gar nicht mehr von Lindseys Seite wich. Als wäre er Privatcoach, Manager und Bodyguard in einem. Und Ehemann noch dazu, obwohl davon am wenigsten zu spüren war, da er sie eher distanziert behandelte. Anscheinend hatte er in der Ehe den Posten des Finanzministers übernommen, da konnte er sehr streng sein. Obwohl Lindsey diejenige war, die das Geld verdiente, und nicht wenig, wie man weiß. Trotzdem musste sie ihn fragen, wenn sie sich etwas kaufen wollte. (...) Einmal hatte sie sich in eine Jeans verliebt, die zweihundert Dollar kosten sollte. Das war ihm zu viel. (...)“

… über Lindseys Schummelei mit den Ski-Schuhen: Das Gerücht mit Lindseys Schuhen kursierte schon eine Weile, als mich ein Journalist darauf ansprach. Ich stellte mich unwissend und meinte, da müsse er sich bei ihr selbst erkundigen. Bald berichteten die ersten Blätter darüber, eins schrieb von „Schummelvorwürfen“ gegen Lindsey.

„Vor den Rennen in Spindlermühle, fragte ich sie selbst, einfach geradeheraus, wie ich es gehört hatte. Daraufhin sah sie mich an, als hätte sie mich nicht verstanden, und sagte: „What do you mean?“ („Was meinst du?“, die Red.) Selbst als ich ihr erzählte, dass anderen ihre umgespritzten Schu­he aufgefallen seien und mir auch, mimte sie die Unwissende und meinte: „That’s crap!“ („Das ist Mist“).

Kaum war sie im Ziel, verschwand sie schnurstracks in dem Zelt, wo sich die Fahrerinnen umziehen, ihr Mann Thomas hinterher, mit einem riesigen Rucksack. (...) Susanne, ­Marcus und ich standen dicht daneben, wir hätten schon blind sein müssen, um nicht zu sehen, dass sie schnell ihre Schuhe wechselte.“

… über Versöhnungsversuche mit Lindsey: Erst nach der Trennung von Lindsey und Thomas suchte Maria wieder den Kontakt.

„Es tat mir leid für sie. Irgendwie dachte ich: Wir kennen uns so lange. Egal, was vorgefallen ist, sie kann jetzt sicherlich ­Zuspruch gebrauchen. Sie freute sich sehr, wir verabredeten uns und sprachen uns endlich einmal aus, stundenlang.

Sie wirkte wegen der Trennung zwar unendlich traurig, aber auch erleichtert. Es ist noch nicht so, wie es vorher zwischen uns war, und wahrscheinlich kann es so auch nicht wieder werden, denn die letzten Jahre haben uns verändert. Wir sind nicht mehr die beiden Mädchen, die einst aufbrachen, um die Skiwelt zu erobern.“

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