Der Norweger Moan gewann den Kombi-Sprint in Ramsau. Christoph Bieler - nach dem Springen Erster - belegte den 6. Rang.
Christoph Bieler hat sich im Heim-Weltcup der Nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein von seiner besten Seite präsentiert. Der Tiroler war im WM-Ort von 1999 an beiden Tagen der beste Springer, im abschließenden 7,5-km-Lauf des Sprintbewerbs spürte er allerdings den Kräfteverschleiß und musste das am Vortag eroberte Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters an Magnus Moan abgeben. Der Norweger feierte vor dem Franzosen Jason Lamy Chappuis (+0,7) und dem Deutschen Ronny Ackermann (1,2) seinen zweiten Saisonsieg.
Spritzigkeit gefehlt
Bieler war mit Rang sechs zufrieden, "obwohl man sich nach dem Sprungsieg natürlich einen Stockerlplatz erwartet". Der 29-Jährige bleibt trotz der gestiegenen eigenen Erwartungen auf dem Boden. "Für das Podest muss alles passen, doch mir ist der gestrige Tag in den Knochen gesteckt, im schnellen Finish hat die Spitzigkeit gefehlt." Der Gesamt-Weltcup ist für Bieler ohnehin kein Thema, seine weiteren Saisonziele sind der zweite Heim-Weltcup in Seefeld und die WM in Sapporo.
Am Samstag hatte der Team-Olympiasieger als letzter Springer 97,5 m zum Sieg mit 1,3 Punkten Vorsprung geschafft, einen Tag später übertraf er im Gelben Trikot mit 98,5 m auf der Schanze alle Konkurrenten deutlich. "Als Weltcup-Spitzenreiter war ich schon etwas nervös, aber damit kann ich umgehen und trotzdem meine besten Leistungen abrufen", sagte Bieler zum Springen.
Moan führt nun in Der Gesamtwertung
Sein Vorsprung von mindestens 16 Sekunden war in der Loipe nach rund dreieinhalb der fünf Runden aufgebraucht, und im Finale bestimmten die starken Läufer Moan und Ackermann das Geschehen. Der 23-jährige aus Trondheim wiederholte seinen Ramsau-Erfolg vom Vorjahr, stand zum insgesamt sechsten Mal ganz oben auf dem Podest und führt in der Gesamtwertung 13 Punkte vor Bieler.
Aufwärtstrend bei Gottwald
Für Felix Gottwald brachten jüngsten zwei Wettkämpfe in seiner Wahl-Heimat Ramsau zwar keine Spitzenplätze, aber eine Aufwärtstendenz von der Schanze. "Das war in Ordnung, ich habe wieder Freude beim Springen", sagte der Doppel-Olympiasieger, der am Sonntag bei schwierigen Bedingungen bei Rückenwind abhob (Rang 25).
Auf der Loipe hätte Gottwald bei 1:40 Minuten Rückstand einen längeren Anstieg gebraucht, um den Unterschied aufzuzeigen. "Mir fehlen auch noch einige harte Einheiten, um im Finish das Letzte herausholen zu können." So landete der Siebente des Massenstart-Bewerbs im Sprint "nur" auf Rang 15, unmittelbar hinter Mario Stecher, der nach einer Zwangspause Aufwärtstendenz bewies.
"Unser Weg passt"
ÖSV-Cheftrainer Alexander Diess zog nach den zwei Bewerben, die nur dank des großen Engagements der Ramsauer Veranstalter auf Kunstschnee zu Stande kamen, zufrieden Bilanz. "Natürlich wurden nach den bisherigen Ergebnissen die Erwartungen hinaufgeschraubt, aber unser Weg passt", sagte der Nachfolger von Günther Chromecek. Dass es im zweiten Bewerb keinen Podestplatz gegeben habe, sah er realistisch. "Es ist ganz gut, wenn wir auf dem Boden bleiben."
