Thomas Morgenstern ist der erste österreichische Skisprung-Gesamtweltcup-Sieger seit 12 Jahren. Das Springen gewann Romören.
Thomas Morgenstern hat eine lange Durststrecke der österreichischen Skispringer beendet. Bereits sechs Bewerbe vor Saisonende sicherte sich überragende "Adler" der Saison dank eines fünften Ranges in Willingen am Sonntag den Weltcup-Gesamtsieg. Der 21-jährige Kärntner tritt damit in die Fußstapfen von Andreas Goldberger, der 1996 zum bisher letzten Mal die Kugel nach Österreich geholt hatte. Der Tagessieg in Deutschland ging an den Norweger Björn Einar Romören.
Starke Nerven im zweiten Durchgang
Bei der Generalprobe für die
Skiflug-WM in Oberstdorf zeigte Morgenstern im Duell mit seinem schärfsten
Konkurrenten Gregor Schlierenzauer keine Nerven. Nach dem ersten Durchgang
noch unmittelbar hinter dem Tiroler Sechster, verbesserte sich der zehnfache
Saisonsieger dank eines Sprunges auf 141,5 m um einen Rang. Schlierenzauer
fiel mit einem 139-m-Satz auf Rang acht zurück, der schließlich
neuntplatzierte Finne Janne Ahonen hatte seine Chancen auf einen Sieg
bereits als 16. nach dem ersten Durchgang begraben.
Erstmals Gesamt-Weltcup-Sieger
Mit 1.632 Punkten ging die große
Kristallkugel damit vorzeitig an Morgenstern, Schlierenzauer (1.031) und
Ahonen (969) hatten das Nachsehen. "Das war eine Punktzählerei, aber es ist
sich genau ausgegangen. Damit ist ein Traum in Erfüllung gegangen", meinte
Morgenstern in einer ersten Reaktion. "Ich freue mich auf die restlichen
Springen und das Finale in Planica, wo ich hoffentlich die Kugel bekomme."
Trainer Alexander Pointner lobte seinen Schützling: "Er wollte es heute
klarmachen, damit dieses Thema vom Tisch ist."
Mit dem Gesamtsieg hat Morgenstern sein wichtigstes Saisonziel erreicht und den zweiten ganz großen Erfolg nach dem Olympiasieg 2006 auf der Großschanze errungen. "Für mich ist der Gesamtweltcup das Höchste, was man erreichen kann. Weil man der Beste über den ganzen Winter sein muss", ließ der Mann aus Spittal/Drau keinen Zweifel an der Bedeutung der Trophäe aufkommen. "Jetzt kann ich mich locker auf die nächsten Jahre vorbereiten, ich habe noch viele Ziele." Ein unmittelbares ist bereits die Skiflug-WM in Oberstdorf von Donnerstag (Qualifikation) bis Sonntag.
WM-Aufstellung folgt am Montag
Neben dem österreichischen Top-Duo
bewies Andreas Kofler im Sauerland mit Rang sechs aufsteigende Form, mit
Martin Koch als 14. und Arthur Pauli als 16. klassierten sich zwei weitere
ÖSV-Athleten in den Top-20. Der nicht ganz fitte Wolfgang Loitzl belegte
nach zwei mäßigen Sprüngen nur die 28. Position, einzig Manuel Fettner
schaffte als 32. nicht die Quali für den zweiten Durchgang. Pointner will
dem ÖSV-Präsidium die Aufstellung für Oberstdorf am Montag vorlegen.