Skispringen

Morgi hat noch lange nicht genug

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Nach dem vorzeitigen Gewinn des Gesamt-Weltcups hat Morgi große Ziele: "Ich will alles erreichen, alles gewinnen!" Plus: Das große Interview.

Das Gefühl des Weltcup-Gesamtsieges auskosten, nach dem Willingen-Wochenende wieder einmal lange ausschlafen. Für Thomas Morgenstern war das am Montag kein Thema, der Kärntner war schon in der Früh wieder in seinem bevorzugten Trainingszentrum in Althofen - schließlich wartet ab Freitag die Skiflug-WM in Oberstdorf.

Vorfreude auf Skifliegen
"Jetzt kann ich mich lässig auf das Skifliegen vorbereiten", erklärte Morgenstern, nachdem er am Vortag als erst fünfter ÖSV-Springer nach Hubert Neuper, Armin Kogler (zweimal), Andreas Felder und Andreas Goldberger (dreimal) den Gewinn der Kristallkugel fixiert hatte.

Auf den Punkt in Topform
Die Konzentration auf bestimmte große Vorhaben hat sich für Morgenstern bisher stets als Volltreffer erwiesen. "Ein Ziel zu hundert Prozent in Angriff zu nehmen, darauf spezialisiere ich mich. Wenn es eintritt, dann ist es kein Zufall", gab sich der 21-Jährige aus Seeboden gewohnt selbstbewusst. Im mentalen Training nahm er während der Saison das zu Erreichende vorweg. "Ich hatte immer das Bild vor Augen, wie ich in Planica die Trophäe bekomme", sagte Morgenstern.

Nächste Ziele
Mit den bisherigen Erfolgen hat der Doppel-Olympiasieger von Turin 2006 keineswegs genug. Die Skiflug-WM ist das nächste Ziel, danach möchte Morgenstern bei der Vierschanzen-Tournee und der WM 2009 in Liberec ("Auf meiner Lieblingsschanze") ganz vorne sein. Und weiterhin mit Größen wie Janne Ahonen, Matti Nykänen und Andreas Goldberger wetteifern.

"Ich möchte so werden wie diese drei, die in die Geschichte eingegangen sind, weil sie so viel gewonnen haben. Alles erreichen, alles gewinnen, das wäre das Traumziel. Aber es ist kein Wunschkonzert", erklärte Morgenstern und bezeichnet "Goldi" und Ahonen auch menschlich als Vorbilder. "Weil sie trotz der Erfolge die gleichen Typen geblieben sind. Diesen Weg möchte ich auch einschlagen."

Die Skiflugschanze in Oberstdorf ist für Morgenstern Neuland, dennoch fährt er mit großem Selbstvertrauen zur WM im Allgäu, wo nur eine Medaille zählt. "Ich weiß, dass ich es draufhabe, aber es müssen viele Faktoren zusammenspielen."

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Sie haben sich schon vor der Saison den Gesamt-Weltcup als großes Ziel gesetzt. Waren sie immer überzeugt, es zu erreichen?
Morgenstern: "Der Weltcup war mein erklärtes Ziel, das habe ich zu hundert Prozent in Angriff genommen. Darauf spezialisiere ich mich, so habe ich es auch bei den Olympischen Spielen gemacht. Wenn es dann eintritt, ist es kein Zufall. Ich habe im Mentaltraining immer das Bild vor Augen gehabt, wie ich in Planica die Weltcup-Trophäe überreicht bekomme."

Welchen Anteil hat das starke ÖSV-Team an ihrem Erfolg?
Morgenstern: "Das ist sehr wichtig, denn in der Trainingsphase hat man immer einen Vergleich mit den Weltbesten. Wir pushen uns gegenseitig."

Apropos Training. Welche ist für sie die härteste Zeit im Jahr?
Morgenstern: "Das ist die Phase nach dem Saisonfinale. Man weiß, jetzt fängt alles wieder von vorne an. Nach Planica mit dem Training zu beginnen, das ist hart."

Sie haben mit 21 Jahren schon viel erreicht, wie sehen ihre weiteren Ziele aus?
Morgenstern: "Es gibt noch viele wie die kommende Skiflug-WM, die Tournee, die WM nächstes Jahr in Liberec auf meiner Lieblingsschanze. Ich möchte so werden wie Goldi, (Matti) Nykänen oder (Janne) Ahonen, die in die Geschichte eingegangen sind, weil sie so viel gewonnen haben. Alles erreichen, alles gewinnen, das wäre das Traumziel. Aber es ist kein Wunschkonzert."

Können sie sich von den Genannten auch sonst etwas abschauen?
Morgenstern: "Ja, von zweien. Goldi und Ahonen sind trotz der Erfolge die gleichen Typen geblieben, diesen Weg möchte ich auch einschlagen.

Was haben Sie sich für die Skiflug-WM am nächsten Wochenende zum Ziel gesetzt?
Morgenstern: "Skifliegen ist das Geilste, das ist nicht alltäglich. Ich freue mich extrem darauf. Ich fahre mit gutem Gefühl und der Gewissheit hin, dass Technik und Form da sind. Wenn man das genießen kann, dann kommt auch das entsprechende Ergebnis."

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