"War nur Unfall"

Olympia-Tragödie hat kein Nachspiel

Teilen

Am Tod von Rodler Kumaritaschwili war "Unerfahrenheit" schuld.

Der Tod des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Vancouver war ein tragischer Unglücksfall nach einer Verkettung unglücklicher Umstände. Zu diesem Ergebnis ist der staatliche Untersuchungsausschuss der kanadischen Provinz British Columbia gekommen, der acht Monate nach dem Zwischenfall am Montag (Ortszeit) seinen Abschlussbericht vorlegte. Als Hauptursache für den Unfall nannte der Bericht die mangelnde Bahnerfahrung des Georgiers.

Familie akzeptiert Entscheidung nicht
Der Vater des tödlich verunglückten Rennrodlers, David Kumaritaschwili, wies den Bericht als unzutreffend zurück. "Die Feststellung über Nodars mangelnde Erfahrung akzeptiere ich nicht", sagte er. "Er hätte nicht an den Spielen teilnehmen dürfen, wenn er zu wenig Erfahrung gehabt hätte." Der georgische Sportminister Georgy Natswlischwili beschuldigte die Organisatoren, die Bahn in Whistler sei unsicher gewesen.

In Zukunft mehr Trainings vor Olympia
Der Internationale Rodel-Verband (FIL) wird in dem Bericht aufgefordert, vor künftigen Großereignissen darauf zu achten, dass den Rennrodlern genügend Zeit zur Vorbereitung auf der jeweiligen Bahn eingeräumt wird.

Olympia-Tragödie vor Eröffnung
Der 21-jährige Kumaritaschwili war am 12. Februar wenige Stunden vor der Olympia-Eröffnungsfeier beim Abschlusstraining auf der Hochgeschwindigkeitsbahn in Whistler ums Leben gekommen. Zuvor hatte er bei einem Tempo von 145 km/h die Kontrolle über seinen Schlitten verloren und war mit dem Hinterkopf gegen einen ungeschützten Stahlträger geprallt. Die FIL hat inzwischen ein Spendenkonto zur Unterstützung der Familie von Kumaritaschwili eingerichtet. Sie benötigt nach Angaben des georgischen Verbandspräsidenten dringend finanzielle Hilfe.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.