Skispringen

Pointner: "Noch Potenzial nach oben"

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ÖSV-Springerboss schickt Kampfansage an die Konkurrenz.

Der ÖSV stellt das erfolgreichste Team der vergangenen Jahre im Skisprung-Zirkus, doch der Hunger der Athleten und Betreuer ist keineswegs gestillt. Cheftrainer Alexander Pointner verglich vor dem Saisonauftakt am Samstag in Kuusamo (FIN) seine Mannschaft mit einem Haus, das weiter ausgebaut wird. Der Coach glaubt, dass die Dichte an der Spitze im WM-Winter größer wird, ist aber beinahe euphorisch, was sein Team betrifft.

Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft
"Die Voraussetzungen waren noch nie so gut wie vor dieser Saison", erklärte Pointner, dessen Athleten noch bis Mittwoch in Lillehammer (NOR) bei idealen Bedingungen erstmals auf Schnee trainieren. Der Schweizer Simon Ammann war der überragende Einzelspringer der vergangenen Saison, doch Pointners Athleten sollen auch dank neuer Ressourcen Paroli bieten. "Auch wenn manche von außen meinen, wir sind knapp unter dem Plafond, so haben wir uns nochmals Raum verschafft, uns als Mannschaft entwickelt und individuell weitergearbeitet", betonte der 39-Jährige.

Basis für den Erfolg
Pointner sprach dabei vor allem die guten Strukturen an und die gute Arbeit in den Stützpunkten Innsbruck (Trainer Markus Maurberger, Florian Liegl), Villach (Heinz Kuttin) und Salzburg (Harald Diess). Auf dem Materialsektor profitieren die Springer von den neuen Möglichkeiten der Entwicklung dank des Engagements von Toni Giger bei dem im Olympia-Winter heiß diskutierten Thema Bindung. Die Verwendung eines geführten Systems (gerader oder gebogener Stift anstelle eines Bandes) hat auch die Technik etwas verändert. Mit dem Effekt, dass nun mit geringerer Geschwindigkeit, also kürzerem Anlauf, gesprungen wird als früher.

Negativ-Premiere bei Sommer-GP
Die ÖSV-"Adler" haben heuer im Sommer erstmals unter Pointner keinen GP-Bewerb gewonnen, Polen und Japaner schoben sich in den Vordergrund. Ammann, der Doppel-Olympiasieger, Skiflug-Weltmeister und Weltcupsieger, machte sich im Sommer auf den Schanzen rar, hat geheiratet und will spätestens bei der Vierschanzen-Tournee wieder ganz vorne sein. Deren Rekord-Gewinner Janne Ahonen hängt noch eine Saison an und zählt ebenso zu den schillernden Figuren wie auch die jungen Österreicher Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern.

Morgi strotzt vor Selbstvertrauen
Beide haben sich menschlich und damit auch für den Sportbereich weiterentwickelt. "Ich habe ihn zuletzt vor drei Jahren vor seiner erfolgreichsten Saison mit ähnlichem Selbstvertrauen gesehen", sagte Pointner über Morgenstern. Und der mit knapp 21 um rund drei Jahre jüngere Schlierenzauer hat im Stützpunkt Innsbruck mit Maurberger viel an der technischen Basis gearbeitet.

Stützpunkt-Training als Basis
Pointner weiß die gute Arbeit in den Stützpunkten zu schätzen. Dort werde in der Zeit zwischen den Nationalteam-Kursen eine nahtlose Betreuung ermöglicht und dort könne ohne internen Konkurrenzkampf - die Asse trainieren an verschiedenen Orten - trainiert werden.

Koch und Zauner wollen ersten Sieg
Neben den vier Siegern von Weltcup-Einzelbewerben - Schlierenzauer, Morgenstern, Wolfgang Loitzl und Andreas Kofler - stehen auch zwei Athleten im Kuusamo-Team, die ihren ersten Erfolg anpeilen: "Flieger" Martin Koch und David Zauner (2. Saison bei Spezialspringern nach Umstieg aus der Nordischen Kombination). Siebenter Mann im ÖSV-Team für Kuusamo (Teambewerb am Samstag, Einzel am Sonntag) ist Manuel Fettner.

In Kuusamo ist der Wind oft ein (Stör)-Faktor - auch am Wochenende sollte er laut Prognosen eine Rolle spielen - doch Pointner ist von der Klasse seiner Athleten überzeugt. "Wir reisen mit sieben Springern an, die Topniveau haben. Wir sind nicht angespannt, sondern freuen uns auf die Saison."

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