Skispringen

Pointner traut seinen Adlern viel zu

Teilen

Nach der großartigen Olympia-Saison sollen Österreichs Adler heuer auch im Weltcup und bei der WM groß zuschlagen.

Für Alexander Pointner beginnt am Freitag in Kuusamo seine dritte Saison als Cheftrainer der ÖSV-Skispringer. Von den Erfolgen her hätte er nach der vergangenen eigentlich fast schon aufhören können. Olympiadoppelsieg von der Großschanze, Mannschafts-Olympiasieg und erfolgreich verteidigter Nationencup standen zu Buche. Eine Erfolgsliste, die freilich für die bevorstehende WM-Saison auch zur Bürde werden kann.

Herausforderung
"Das ist doch auch das Reizvolle. Jeder Einzelne, auch ich als Trainer, braucht ein Ziel. Und wenn man so jung Olympiasieger wird, dann ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange", erklärt "Goldschmied" Pointner, der natürlich auch weiß, dass Thomas Morgenstern, Andreas Kofler und Co. unter besonderem Druck stehen. " Heuer kann ich mich jedenfalls nicht mehr vor die TV-Kameras stellen und bei einem Morgenstern oder Kofler sagen, die sind noch zu jung", weiß auch der Cheftrainer.

Schlierenzauer muss warten
Dies wird er allenfalls bei einem Gregor Schlierenzauer machen. Der 16-jährige Tiroler, der sich im Vorjahr zum Doppel-Junioren-Weltmeister gekürt hat, war beim Sommer-GP Gesamt-Fünfter (u.a. mit einem Sieg in Courchevel). Zuletzt holte er Mitte Oktober beide ÖSV-Staatsmeistertitel. "Er ist sicher eine Bereicherung im Weltcupteam, aber er ist beim Auftakt noch nicht dabei."

Schlierenzauer soll (wie sein gleich alter Trainingskollege Mario Innauer) keinesfalls verheizt werden. Er fliegt am Donnerstag nach Lillehammer, wo er drei bis vier Tage intensives Techniktraining absolvieren wird. Dass die zweite Weltcupstation von Trondheim nach Lillehammer verlegt wurde, könnte ihm zu Gute kommen.

Anwärter auf Gesamtweltcup
Pointner blickt zuversichtlich in die Weltcup-Zukunft: "Ich kann von meiner Mannschaft behaupten, dass ich mehr als einen Kandidaten auf den Gesamt-Weltcupsieg habe." Auch wenn dies ein sehr schwieriges Unterfangen ist, immerhin muss man rund vier Monate auf konstant gutem Niveau springen.

Widhölzl leicht verletzt
Neben Morgenstern, der sich trotz Verletzungen und Matura schon wieder an die Besten herantastet, ist das laut "Pointex" auch für Andreas Widhölzl möglich. Seine Technikumstellung sei geglückt, allerdings hatte der Mannschafts-Olympiasieger zuletzt gesundheitliche Probleme. "Er hat in den vergangenen zwei Wochen Rücken- und Leistenschmerzen gehabt, die ihm ziemlich zu schaffen gemacht haben. Wir haben das in den vergangenen zwei Tagen aber gut in den Griff bekommen."

Motivation stimmt
Grundsätzlich beginne sein Team die Saison sehr gut vorbereitet. An Motivation hat es trotz der Erfolge nicht gehapert. Im Gegenteil. "Auch die Leute, die nicht bei den großen Erfolgen dabei waren, sind hoch motiviert." Auch schon zum Saisonauftakt. Schließlich gilt es u.a. ja auch, bis zur zweiten Weltcup-Periode (ab der Vierschanzen-Tournee) die acht Startplätze für Österreich zu erhalten.

Mega-Programm
Insgesamt 29 Konkurrenzen, davon zwei Teambewerbe, gehen in der Weltcup-Saison 2006/07 über den Bakken. Von den 27 Einzelspringen werden 21 auf Großschanzen und gleich 6 auf Flugschanzen absolviert. Titelverteidiger ist der Tscheche Jakub Janda, der Gesamtsieger steht spätestens beim Finale in Planica (25. März) fest. Bei den Weltmeisterschaften in Sapporo werden drei Titel vergeben: Am 24./25. Februar Einzel- und Team-Gold von der Großschanze, am 3. März wird der Normalschanzen-Champion gekürt.

ÖSV-Aufgebot für Kuusamo
Thomas Morgenstern, Andreas Kofler, Andreas Widhölzl, Martin Koch, Martin Höllwarth, Manuel Fettner, Wolfgang Loitzl, Stefan Thurnbichler

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.