Der Tiroler Gregor Schlierenzauer hat sich am Sonntag mit seinem vierten Saisonsieg im Springer-Weltcup zum Holmenkollen-Sieger gekürt.
Beflügelt von den Weltmeistertiteln im Skifliegen hat sich der Tiroler Gregor Schlierenzauer auch auf dem traditionsreichen Holmenkollen glänzend in Szene gesetzt. Zwei Tage nach seinem Erfolg in Lillehammer flog der 18-Jährige auch am Sonntag in Oslo zum Sieg, nach Sprüngen auf 125,0 und 123,5 Meter feierte er mit 8,9 Punkten Vorsprung auf den Norweger Tom Hilde (119,5/123,5) seinen vierten Saisonsieg. Als Draufgabe kürte sich der Stubaitaler auch zum souveränen Gesamtsieger der Nordischen Tournee.
Letzter Sieger am alten Holmenkollen
Nachdem Schlierenzauer dem
Oberösterreicher Andreas Goldberger schon als heimischer Skiflug-Champion
nachgefolgt war (nach 12 Jahren), gelang dem Teenager auch der erste
ÖSV-Sieg am Holmenkollen seit dem Ex-Weltcupsieger, der 1995 gewonnen hatte.
Zugleich war Schlierenzauer auch der letzte Sieger auf dem Bakken, der nun
für die WM 2011 umgebaut wird. "Es ist ein Traum, im Nordischen Mekka Oslo
zu gewinnen. Dass ich dazu noch der letzte Sieger auf der alten Schanze war,
ist ein schönes Gefühl", sagte er.
Platz 2 im Weltcup
Seine Leistungen brachten dem Stams-Schüler
nicht nur einen gut dotierten Scheck für Platz eins in der Tournee (als
dritter Österreicher nach Andreas Widhölzl 1998 und Thomas Morgenstern
2006), sondern wohl auch schon Platz zwei in der Weltcup-Gesamtwertung. In
den letzten zwei Einzel-Bewerben in Planica am Wochenende fehlen
Schlierenzauer nur noch fünf Punkte, um Janne Ahonen auf Distanz zu halten -
auch für den Fall von zwei Tagessiegen des Finnen.
Neunter Weltcupsieg
Schlierenzauer sicherte sich nach
Halbzeitführung seinen insgesamt neunten Weltcupsieg souverän, sein
Teamkollege Morgenstern fiel hingegen von Rang zwei auf vier zurück, 0,8
Punkte hinter dem drittplatzierten Norweger Björn Einar Romören. Janne
Happonen, der sich dank Tagesbestweite von 125,5 m im Finale von Rang 17 auf
5 verbesserte und Ahonen als 14. vermochten im vierten Bewerb der Tournee
nicht mehr mit dem ÖSV-Champion mitzuhalten.
Pointner beeindruckt
ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner fand auch
nach dem 14. Saisonsieg noch Superlative. "Hier das letzte Springen zu
gewinnen, ist etwas Emotionales. Dazu noch in einer Art und Weise, die
beeindruckend war. Gregor hat sich auch von den wechselnden Winden nicht
drausbringen lassen", sagte der Coach. Selbst die anderen Trainer hätten
Bewunderung gezeigt ob der Klasse Schlierenzauers.