Skispringen

Schlieri Dritter - Stoch siegt vor Freund

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Nach Olympia-Disput kommt Schlierenzauer wieder nach vorne.

Österreichs Skispringer haben in den drei Weltcup-Bewerben in Lahti ein kräftiges Lebenszeichen gegeben: Nach Rang zwei durch Stefan Kraft am Freitag und dem ersten Teamsieg im Weltcup seit zwei Jahren holte Gregor Schlierenzauer am Sonntag hinter Kamil Stoch und Severin Freund seinen ersten Podestplatz im Einzel seit rund sechs Wochen.

Der 24-jährige Tiroler landete 11,3 Punkte hinter dem nunmehr bereits fünffachen Saisonsieger Kamil Stoch aus Polen, dem Doppel-Olympiasieger von Sotschi, sowie 1,2 hinter dem Deutschen Severin Freund auf dem dritten Rang. Sehr erfreulich war auch am Sonntag die mannschaftliche Leistung der ÖSV-Adler, die durch Kraft, Andreas Kofler, Michael Hayböck und Thomas Diethart auch noch auf den Plätzen vier, fünf, sieben und acht landeten. Mit diesen wichtigen Punkten hat sich Österreich im Nationencup nun etwas abgesetzt und führt 300 Zähler vor Deutschland.

Starkes Lebenszeichen
Im Einzel-Weltcup überholte Stoch wieder den Slowenen Peter Prevc und fährt mit 53 Punkten Vorsprung zur nächsten Station der Skandinavien-Tournee nach Kuopio, wo schon am Dienstag wieder um den Sieg gesprungen wird. Trondheim (7.3.) und Oslo (9.3.) stehen ebenfalls kommende Woche auf dem Programm, ehe es zu den Skiflug-Weltmeisterschaften nach Harrachov geht.

ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner war freilich erfreut über den Aufwärtstrend bei der gesamten Mannschaft. "Bei Kraft hat man schon in Willingen gemerkt, dass es mit ihm aufwärtsgeht. Es hat einfach eine Entwicklung gegeben. Hayböck ist jetzt ein Top-10-Springer, war früher ein Top-20-Springer und hat die Möglichkeit ganz vorne mitzumischen", erklärte Pointner gegenüber der APA - Austria Presse Agentur und ergänzte, "die Mannschaft wird immer stärker und stärker."

Starke Mannschaftsleistung
Das "kräftige Lebenszeichen" von Kofler freute Pointner ebenso wie jenes von seinem Topstar im Team. "Auch der Gregor hat sich erfangen. Er steht jetzt wieder am Stockerl, und so ist es eine kompakte Mannschaft mit drei Jungen und zwei routinierten Athleten. Da kann man schon einiges bewegen." Bei der neuen Generation mit Diethart, Hayböck und Kraft bemerkt Pointner jedenfalls "schon ein sehr gutes Rüstzeug".

Schlierenzauer resümierte die Lahti-Bewerbe mit Freude. "Das war ein Super-Wochenende für mich. Es hat beim Teamspringen schon angefangen, mit dem jüngsten Team, das hat uns alle viel Selbstvertrauen gegeben. Im Einzel ist es mir wieder gelungen, einen Schritt nach vorne zu kommen. Bei der Dichte im Weltcup auf dem Podest zu stehen, ist immer schön. Jetzt möchte ich die Saison noch lässig durchziehen", hofft Schlierenzauer.

Nationencup
In Sachen Nationencup ist das Team dem zu Saisonbeginn gesteckten Ziel, diesen Titel nach dem Verlust im Vorjahr wieder zurückzuholen. Nicht zuletzt dank der unsicheren sportlichen Zukunft von Thomas Morgenstern ist es Cheftrainer Pointner natürlich auch wichtig, dass auch die Jungen Fuß fassen.

Der Entscheidung Morgensterns sieht der Langzeit-Coach mit Gelassenheit entgegen: "Wichtig war, dass Thomas nicht mit dem schweren Sturz aufhören hat müssen und diese Vision, noch einmal bei Olympia zu starten, geglückt ist. Jetzt ist es an der Zeit, dass er sich regeneriert, körperlich und geistig."

Für die sportliche Gegenwart legt sich Pointner vorerst noch auf keinen Athleten für die fünfköpfige Mannschaft bei den Skiflug-Weltmeisterschaften in Harrachov (13. bis 16.3.) fest. Er möchte noch die Skandinavien-Tour abwarten.
 

Ergebnis Springen in Lahti

1. Kamil Stoch (49) POL 281.0  
2. Severin Freund (48) GER 277.4  
3. Gregor Schlierenzauer (46) AUT 270.2  
4. Stefan Kraft (39) AUT 266.5  
5. Andreas Kofler (29) AUT 263.3  
6. Peter Prevc (50) SLO 261.3  
7. Michael Hayböck (35) AUT 259.5  
8. Thomas Diethart (42) AUT 258.8  
9. Noriaki Kasai (47) JPN 257.1  
10. Anssi Koivuranta (30) FIN 256.4
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