Viereinhalb Monate nach seiner tränenreichen Rücktrittserklärung hat der Slalom-Gesamtsieger von 2022/23 wieder etwas zu verkündigen.
Während Manuel Feller in den vergangenen Tagen bei den US-Rennen den nächsten Schritt Richtung Slalomkugel-Gewinn machte, postete Titelverteidiger Lucas Braathen eine lustige Instagram-Story, in der er seinen verletzten Landsmann Aleksander Kilde im Rollstuhl durch Innsbruck chauffierte. Davor hatte sich der Norweger entspannt am Rande der Hahnenkammrennen, bei Modeschauen, bei ServusTV ("Sport und Talk") und bei Fotoshootings gezeigt.
Brasilianisch-norwegischer Doppelstaatsbürger
Die Ski hat Braathen, wie aus dem norwegischen Weltcup-Team zu hören ist, nie wirklich zur Seite gestellt. So testete der 23-jährige Technik-Spezialist nicht nur neue Slalom-Modelle, von seinem Ausrüster Atomic ließ er sich sogar Abfahrtslatten vorbereiten, um die frisch präparierte Streif zu testen. Bei seinem Rücktritt vor dem Weltcup-Auftakt hatte Braathen unter Tränen erklärt: "Ich habe immer meine Träume verfolgt und das gemacht, was mich glücklich macht. Jetzt bin ich das erste Mal seit sechs Monaten glücklich und ich fühle mich das erste Mal seit Jahren frei." Schon damals schloss Atomic-Rennchef Christian Höflehner, ein enger Vertrauter, eine Braathen-Rückkehr nicht aus.
Inzwischen scheint es ihn wieder zu jucken. Für Donnerstag bittet Braathen zu einem "Media Update" über seine Zukunft im Skisport. Schaut ganz nach einem Comeback aus. Nach Differenzen mit dem norwegischen Verband (erlaubt z. B. Red Bull nicht als Helmsponsor) könnte der "Paradiesvogel" sogar für Brasilien in den Weltcup zurückkehren. Dank seiner brasilianischen Mutter besitzt Lucas Pinheiro Braathen die norwegisch-brasilianische Doppelstaatsbürgerschaft. Seriensieger Marco Odermatt hatte schon vor Weihnachten im "Blick" prophezeit: "Ich wäre nicht überrascht, wenn Braathen im nächsten Winter für Brasilien starten würde."