Kärntner gewann trotz Trainingsrückstand und Knieschmerzen Abfahrt vor Innerhofer und Paris.
Auch Österreichs Speed-Herren sind mit einem Sieg in die WM-Saison gestartet. Sechs Tage nach dem Slalomtriumph von Marcel Hirscher in Levi gewann am Samstag Max Franz mit Startnummer 1 überraschend in Lake Louise vor den beiden Südtirolern Christof Innerhofer und Dominik Paris die Abfahrt. Vincent Kriechmayr verpasste als Vierter das Stockerl um drei Hundertstel.
Die ÖSV-Herren haben zum Saisonstart damit gleich die ersten zwei Weltcuprennen gewonnen, der Sölden-Riesentorlauf wurde bekanntlich abgesagt. War der Hirscher-Sieg "erwartet" worden, sorgte Franz in Kanada doch für eine Riesenüberraschung. Der 29-jährige Kärntner hatte wegen seiner langjährigen Knieprobleme im Vorfeld nur eingeschränkt trainieren können und startet nach einem Markenwechsel zu Fischer zudem mit neuen Skiern. Mit seinem erst zweiten Weltcupsieg nach Gröden 2016 sorgte er zugleich für den ersten ÖSV-Abfahrtserfolg in Lake Louise seit Michael Walchhofer 2010.
Dass an einem wahren Traumtag mit stahlblauem Himmel über dem Banff National Park die Startnummer 1 vor der Nummer 2 gewann, unterlegte, dass die äußeren Umstände eine mitentscheidende Rolle gespielt haben mussten. Das war selbst Franz klar. "Es schaut schon so aus, als ob ich mit dem Wind ein bisserl Glück gehabt hätte", sagte der WM-Dritte von St. Moritz. "Er war auf meiner Seite. Aber um zu gewinnen, muss eben alles zusammenpassen."
Favoriten mussten geschlagen abziehen
Während man im ÖSV über den Sieg jubelte, mussten die Favoriten geschlagen abziehen. Vor allem Beat Feuz, der sich nach Fabelleistung im Training mit Platz sechs zufriedengeben musste. "Ich habe den Fallaway nicht so getroffen wie im Training. Für den Sieg hätte es mit meiner Startnummer 15 aber selbst mit einer absoluten Topfahrt nicht gereicht", ärgerte sich der Schweizer über Gegenwind.