Olympia-Schock

Hirscher: Weltcup statt Teambewerb

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Salzburger wird wegen Geamtweltcup auf Teambewerb in Südkorea verzichten.

Mit Platz fünf im City Event in Stockholm hat ÖSV-Superstar Marcel Hirscher den nächsten Schritt Richtung siebenten Gesamt-Weltcup-Sieg in Serie gemacht. 249 Punkte beträgt der Vorsprung des Salzburgers auf seinen norwegischen Rivalen Henrik Kristoffersen. Bevor der Herren-Weltcup aber am 3./4. März mit den Technikrennen in Kranjska Gora fortgesetzt wird, will Hirscher erstmals Olympia-Gold holen.

Der 28-Jährige, für den es noch am Dienstagabend mit dem Privatjet zurück nach Salzburg ging, wird in den kommenden Tagen ein "bisschen ausspannen" und dann am 4. Februar nach Südkorea aufbrechen. Dort hat er Starts in der Kombination (13. Februar), im Riesentorlauf (18. Februar) und Slalom (22. Februar) eingeplant. Der abschließende Teambewerb am 24. Februar ist dagegen - "so wie es derzeit ausschaut" - kein Thema für ihn. "Dieser Plan wäre unverantwortlich", betonte Hirscher mit Blick auf den Riesentorlauf und Slalom Anfang März in Slowenien.

In Kranjska Gora kann Hirscher nämlich bereits die kleinen Kristallkugeln in seinen beiden Paradedisziplinen fixieren: 144 Punkte beträgt sein Vorsprung vor den letzten beiden Slaloms auf Kristoffersen, der im Riesentorlauf zwei Rennen vor Schluss 105 Zähler Rückstand aufweist.

Hirscher zu klein für Cross-Blocking?

Im Gegensatz zum 23-jährigen Norweger, der in Stockholm erneut in der Auftaktrunde scheiterte, hatte sich Hirscher mit Spezialtraining auf den Parallelbewerb vorbereitet. Auf der Reiteralm war am Montag intensiv an der Cross-Blocking-Technik - am Wegboxen der Tore mit beiden Händen beziehungsweise Unterarmen - gefeilt worden. "Manche Tore sind schon perfekt gegangen mit der Boxtechnik, doch dann bleibe ich wieder hängen. Das ist ein Lernprozess", resümierte Hirscher nach dem Event in Schwedens Hauptstadt.

Allerdings hat der Annaberger mit 1,73 Meter Körpergröße in City Events einen entscheidenden Nachteil gegen Konkurrenten wie den Schweizer Zwei-Meter-Riesen Ramon Zenhäusern, der bei seinem Debütsieg in Stockholm erstmals aufs Weltcup-Podest fuhr, oder den 1,89 m großen Parallelslalom-Spezialisten Andre Myhrer, der sein Heimrennen auf Platz zwei beendete. "Marcel ist eine Spur zu klein fürs Cross Blocking", merkte deshalb sein Kärntner Teamkollege Marco Schwarz (1,84 m) an.

Bei den Damen probierte lediglich die 1,80 m große und am Ende drittplatzierte Slowakin Petra Vlhova diese Spezialtechnik aus. "Für mich ist das kein Thema, der Kippwiderstand der Stangen ist für die Frauen einfach zu groß. Wir sind zu klein und haben zu wenig Gewicht", erklärte Bernadette Schild nach ihrem fünften Platz.

Shiffrin schlittert in Krise

Supertechnikerin Mikaela Shiffrin hatte auf Stockholm verzichtet und wird auch die beiden Abfahrten am Wochenende in Garmisch-Partenkirchen auslassen. Die 22-jährige US-Amerikanerin, die zuletzt drei Ausfälle innerhalb von acht Tagen zu verdauen hatte, will stattdessen ausgeruht und optimal vorbereitet nach Südkorea reisen, wo sie nach ihrem Olympiasieg 2014 im Slalom nun auch im Riesentorlauf und der Kombination zu den Topfavoritinnen zählt.

Die erfolgreiche Titelverteidigung im Gesamt-Weltcup ist Shiffrin bereits sicher. Vor den letzten zehn Rennen liegt die zehnfache Saisonsiegerin 671 Punkte vor Kombi-Weltmeisterin Wendy Holdener, die in Stockholm nur der Norwegerin Nina Haver-Löseth den Vortritt lassen musste. Da die Slalom-Vizeweltmeisterin aus der Schweiz aber keine Spezialabfahrten bestreitet und nur Platz 19 als bisher bestes Super-G-Resultat vorweisen kann, ist der Kampf um die große Kristallkugel schon entschieden.

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