Super-G als WM-Generalprobe

Kriechmayr geht mit guten Erinnerungen ins Cortina-Doppel

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Die beiden Weltcup-Super-G in Cortina d'Ampezzo eignen sich nicht nur hervorragend als WM-Generalprobe für die Speedpiloten. Auch die Techniker um Marco Schwarz können hinsichtlich der Alpinen Kombination bei den Welttitelkämpfen in Frankreich ihre Form auf den langen Latten testen.

Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr reiste am Freitag mit guten Erinnerungen nach Cortina. Der Schweizer Marco Odermatt kehrt nach einer Woche Verletzungspause ins Wettkampfgeschehen zurück.

Deutlich länger war die Zwangspause bei Daniel Danklmaier. Der Steirer hatte sich im vergangenen April einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen, bei den Frauenrennen vor zwei Wochen in St. Anton war er bereits als Vorläufer im Einsatz. Nach dem Speedtraining in Saalbach-Hinterglemm fiel die Entscheidung, in Cortina das Comeback zu versuchen. "Die Vorfreude ist riesengroß. Es war ein harter Weg zurück, und ich freue mich wieder bei der Mannschaft zu sein", erklärte der 29-Jährige.

WM-Zug für Danklmaier noch nicht abgefahren

Mit starken Leistungen ist auch der Sprung ins WM-Team noch möglich. Übermäßig hohe Ziele setzt sich Danklmaier für Cortina aber noch nicht. "Ich möchte einfach eine gute Leistung zeigen und Spaß am Rennfahren haben", sagte der Speedspezialist, der in der Vorsaison im Weltcup fünfmal unter die ersten zehn gefahren ist. Johannes Strolz fehlt ein Top-Ten-Ergebnis in dieser Saison noch. Zur unter der Woche erwogenen Weltcup-Premiere in einem Spezial-Super-G kommt es für den Kombi-Olympiasieger vorerst dennoch nicht.

WM-Titelverteidiger Kriechmayr erreichte in diesem Winter im Super-G als Zweiter in Bormio einmal das Podest, dazu war er zweimal Vierter und einmal Neunter. Auch das restliche ÖSV-WM-Team für die Disziplin steht weitgehend. Schwarz (19. in Wengen) wird so gut wie sicher aufgestellt. Er wird in Courchevel davor wie Strolz auch bereits die Kombination bestreiten. In die Top Ten gekommen sind in diesem Winter im Super-G auch Daniel Hemetsberger (4., 7.), Raphael Haaser (6.) und Stefan Babinsky (9.).

Kriechmayr wartet auf ersten Super-G-Erfolg

Kriechmayr könnte Schlechteres passieren als die WM-Generalprobe in Cortina d'Ampezzo zu absolvieren. Auch wenn die beiden Super-G am Wochenende (Samstag, ab 11.10 Uhr im Sport24-Liveticker, Sonntag, ab 10.15 Uhr im Sport24-Liveticker) nicht auf der Strecke Vertigine ausgetragen werden, auf der er bei den Welttitelkämpfen vor zwei Jahren zwei Goldmedaillen errungen hat, sondern auf der Olympia delle Tofane, auf der vergangenes Wochenende die Frauen drei Speedrennen bestritten haben.

"Es ist ein wunderschöner Fleck auf der Welt, es sind schöne Erinnerungen", sagte Kriechmayr. An seine Goldfahrten habe er bei der Anreise aber gar nicht so sehr gedacht. Vielmehr strich er das "unglaublich schöne" Bergpanorama in den Dolomiten hervor. "Natürlich war es ein großer Triumph in meiner Karriere, aber es ist fast zwei Jahre her. Es sind neue Aufgaben vor der Tür, neue Rennen", erklärte der Oberösterreicher. "Für die aktuelle Saison oder die kommenden Rennen spielt das überhaupt keine Rolle."

Der Gewinner der ersten Kitzbühel-Abfahrt wartet noch auf seinen ersten Super-G-Sieg in diesem Winter. "Natürlich ein bisschen hinter den Erwartungen", meinte der Weltmeister. Die vier bisherigen Rennen haben sich Odermatt, der in Lake Louise und Bormio siegte, und der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der in Beaver Creek und Wengen vorne lag, aufgeteilt. Kriechmayr: "Die Zwei fahren unglaublich stark. Ich werde mein Bestes geben, voll am Limit fahren und versuchen, so wenige Fehler wie möglich zu machen."

Odermatt-Comeback nach Knieblessur

Abzuwarten bleibt, ob Odermatt die Knieblessur noch behindert, die er sich am Freitag vor einer Woche in Kitzbühel zugezogen hat. Weil Meniskus und Muskulatur gequetscht waren, ließ der Gesamtweltcup-Führende die zweite Kitz-Abfahrt und den Riesentorlauf in Schladming aus. In Cortina will der 25-Jährige, in allen vier bisherigen Saison-Super-G auf dem Podest, nach einem Belastungstest aber starten.

Kilde würde sich freuen, seinen Rivalen an der Strecke anzutreffen. "Weil der Zweikampf Mann gegen Mann viel mehr Spaß macht, als wenn einer zu Hause sitzt", erklärte der Norweger. 193 Punkte fehlen ihm im Gesamtweltcup derzeit auf Odermatt. "Es wird ein Kampf bis zum Ende, das weiß ich", sagte Kilde. Rang acht im Schladming-Riesentorlauf sei gut für ihn gewesen.

Cortina springt als Ersatzort für Garmisch-Partenkirchen ein, wo die Abfahrt abgesagt werden musste. Nachgetragen werden aber die ausgefallenen Super-G von Gröden und Lake Louise. Die Pistenverhältnisse auf der Olympia delle Tofane sind hervorragend, gegenüber den Frauenrennen wurde der Rennstart noch einmal um 50 Höhenmeter nach oben gelegt. Der gesamte Höhenunterschied beträgt nun 650 Meter. "Es ist ein sehr schönes Gelände", sagte Kriechmayr. "Es werden sicherlich schöne Rennen." Für das Wochenende sind Minusgrade und Sonnenschein prognostiziert.
 

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