Vonn wurde zweite und Dritte Michaela Kirchgasser.
Lindsey Vonn hat ihren 72. Weltcup-Sieg nur um eine Hundertstelsekunde verpasst. Die US-Amerikanerin musste sich am Freitag in der Super-Kombination in Val d'Isere nur der Schweizerin Lara Gut geschlagen geben. Die Salzburgerin Michaela Kirchgasser (+0,91 Sek.) setzte indes als Dritte Österreichs Podestplatzserie in der Super-Kombi fort: Seit März 2011 stand immer eine ÖSV-Dame auf dem Podest.
Vonn fuhr in der Abfahrt Bestzeit, doch Gut verlor nur 0,38 Sekunden auf die Topfavoritin. Kirchgasser fehlten dagegen bereits 2,97 Sekunden auf die Weltcup-Rekordsiegerin. Doch mit Slalom-Bestzeit katapultierte sich die Spezialistin noch von Platz 20 auf 3.
Kirchgasser zufrieden mit Abfahrt
"Dabei habe ich mich im Slalom nicht so gut gefühlt. Ich bin nicht ganz reingekommen, war teilweise zu gerade und der Ski am Rattern", erklärte Kirchgasser, der die Abfahrt große Freude gemacht hatte. "Ich musste mich schon sehr überwinden, aber es macht mir brutal viel Spaß. Es fehlt mir aber noch die Routine", merkte die 30-Jährige an.
Gut geht's bestens
Gut war nach dem insgesamt 14. Weltcup-Sieg, dem ersten in der Super-Kombi, überglücklich. "Ich habe den ganzen Sommer gut trainiert und bin in Aare im Slalom gestartet, um das Gefühl zu bekommen. Es hat nicht so katastrophal ausgesehen wie in den vergangenen Jahren", meinte die 24-Jährige zu ihrer Slalom-Leistung, mit der sie Vonn noch hauchdünn abfing.
Gut verkürzt Abstand auf Vonn
Für Gut, 2009 in Val d'Isere bereits Vizeweltmeisterin in dieser Disziplin, war es der zweite Saisonsieg nach dem Triumph im Aspen-Riesentorlauf. In der Gesamtwertung verkürzte sie damit den Rückstand auf Vonn vor der Abfahrt am Samstag auf 102 Punkte. Die US-Amerikanerin sah die knappest mögliche Niederlage mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Vonn: "Bin bisschen böse für morgen"
"Oben habe ich den Rhythmus nicht gefunden, unten war es dann okay. Trotzdem bin ich zufrieden, mit zwei Trainingstagen im Slalom ist das nicht so schlecht", erklärte Vonn zunächst. "Ich habe leider schon oft um eine Hundertstel verloren. Das ist ein schlechtes Gefühl, weil eine Hundertstel kannst du überall finden, sogar am Start. Ich hätte die Abfahrt ein bisschen besser fahren können. Deswegen bin jetzt schon ein bisschen böse für morgen. Ich werde alles geben", lautete die Kampfansage für ihre "Hauptdisziplin".
Hütter zweitbeste ÖSV-Dame
Zweitbeste Österreicherin war die Steirerin Cornelia Hütter als Elfte. Nach der Abfahrt war sie 0,88 Sekunden hinter Vonn und Gut noch Dritte gewesen, doch im Slalom verlor sie dann 4,2 Sekunden auf die Bestzeit von Kirchgasser. "Einmal im Jahr macht das Spaß, aber öfters ist das nicht meines. Ich bin froh, dass ich runtergekommen bin", betonte Hütter nach der Fahrt durch den dichten Stangenwald.
Spektakulärer Sturz von Görgl
Ihrer engeren Landsfrau Elisabeth Görgl blieb der Slalom ungewollt erspart. Die 34-Jährige kam in der Abfahrt spektakulär zu Sturz, gab aber unmittelbar danach bereits Entwarnung und versicherte, dass sie in der Spezialabfahrt am Samstag starten werde. "Es geht mir gut. Es ist noch einmal glimpflich verlaufen, nur ein Finger tut mir weh", sagte Görgl im Ziel. "Ich habe ein bisschen zu früh den Schwung angezogen und bin dann voll rein ins Tor", schilderte sie ihren wilden "Crash", der nach einem böse aussehenden Überschlag vom Sicherheitsnetz abgefangen worden war.
Das Ergebnis