Wird es die fünfte Abfahrtskugel für Beat Feuz in Folge, die erste für Aleksander Aamodt Kilde oder kann Matthias Mayer noch überraschen?
Diese Frage wird im letzten Saisonrennen in dieser Disziplin und zugleich der WM-Generalprobe am Mittwoch in Courchevel beantwortet werden (ab 10 Uhr im sport24-Liveticker). Zwar hat auch Matthias Mayer als Dritter mit 84 Zählern Rückstand noch theoretische Chancen, der Kärntner rechnet aber nicht mit Patzern des Duos. Der Olympia-Bronzene will auch im Weltcup Rang drei verteidigen.
Mayer: In den Top 3 wäre "super Sache"
Denn nur vier Zähler hinter Mayer lauert an vierter Position der Südtiroler Dominik Paris. "Unter die ersten drei zu kommen, ist auf jeden Fall ein großes Ziel. Wenn ich das wieder erreichen könnte, wäre das eine super Sache, auf das werde ich mich noch konzentrieren", sagte Mayer zur APA - Austria Presse Agentur. Im Vorjahr war er Zweiter, im Jahr davor Dritter in der Disziplinwertung geworden. Er rechnet damit, dass sich wegen der warmen Temperaturen alle für eher niedrige Nummern entscheiden werden. "Umso früher man entscheiden kann, umso früher wird man nehmen."
Kärntner gefällt die WM-Strecke
Die neue Strecke - für die Männer ist es der erste und letzte Testlauf für die WM in einem Jahr - findet seinen Gefallen. "Es geht sehr gut weg oben, der Mittelteil ist ein bisserl eckig, aber das ist einmal was Anderes. Der Schnee ist speziell, das sind die warmen Temperaturen, auf das müssen wir uns einstellen."
Feuz: "Ich werde angreifen"
Nach dem Geschmack von Feuz sind es ein paar Kurven zu viel. Weil aber auch das Frauenrennen auf dem gleichen Kurs ausgetragen wird, hat er dafür Verständnis. Zudem müsse man bei einer neuen Strecke auch immer erst mal das Tempo abchecken, auf nächstes Jahr hin freilich rechnet er mit Änderungen. Nun zählt aber erst mal der Mittwoch. "Ich werde angreifen. Ich habe vier Kugeln zu Hause, ich kann befreit drauflos fahren. Ich freue mich drauf", sagte der 35-Jährige.
Kilde freut sich auf Showdown
Der 29-jährige Kilde konzentrierte sich nach dem Gewinn von Super-G-Kristall in Kvitfjell ganz auf die noch offenen Kugelentscheidung in der Abfahrt. Das sei ihm wichtiger, als nochmals alles Mögliche zu versuchen, um Marco Odermatt den Gesamtweltcup vielleicht noch abzujagen, hatte der Norweger bei seinen Heimrennen gesagt. Dafür hätte er die Riesentorläufe in Kranjska Gora bestreiten müssen, Rennen in dieser Disziplin hat er nach dem Kreuzbandriss im Jänner 2021 aber noch nicht wieder ins Programm genommen. So sicherte sich der Schweizer Odermatt in Slowenien vorzeitig das große Kristall.
"Dieser Kampf macht Spaß, das ist gut für den Sport", sagte Kilde vor dem Showdown mit Feuz, mit dem er sich nach dem Training am Dienstag im Zielraum lange unterhielt. "Wir sind gute Freunde, ich habe großen Respekt vor ihm. Es wird ein cooler Tag morgen für uns beide, egal was rauskommt. Wir hatten beide eine gute Saison."
Kriechmayr sucht keine Ausreden
Vincent Kriechmayr haderte zuletzt mit seinen Leistungen, der Wengen-Sieger und Zweite von Lake Louise freut sich auf das Rennen auf einer "lässigen" Strecke, die er im Training schon gut in Griff hatte. "Ich habe den Anspruch, dass ich mich zu den Besten zählen möchte. Wie man bei Beat und Mothl (Mayer/Anm.) sieht, sind sie auf jeder Strecke schnell, dementsprechend kann das für mich keine Ausrede sein." Dass immer wieder neue Strecken zu bewältigen seien (neu für die Männer war zuletzt auch jene bei dem WM 2021 in Cortina und Olympia heuer in Yanqing) sei eine "Herausforderung". Das brauche der Abfahrtssport, aber er wolle auf keinen Klassiker verzichten.
Der in diesem Winter drittbeste österreichische Abfahrer, Daniel Hemetsberger, ist unmittelbar hinter Kriechmayr Disziplinachter - eine Position, die er behalten möchte. "Ich hoffe, dass ich noch einmal ein Top Ten fahren kann, damit bin ich absolut zufrieden. Das ist ein super Saisonabschluss."