Liebgewonnene Mentorrolle und offene Rechnungen

Mayer verwirft Rücktrittsgedanken: "Feuer brennt nach wie vor"

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Ski-Olympiasieger Matthias Mayer ist mit 32 Jahren noch immer mit voller Motivation bei der Sache und hat Gedanken an einen Rücktritt nach Olympia-Gold in Peking schnell wieder verworfen.

"Es gibt eigentlich keinen besseren Moment, als mit so einem Erfolg aufzuhören", sagte der Kärntner am Mittwoch im ÖSV-Teamhotel in der Grödner Gemeinde Wolkenstein. Er habe schon "ein bisschen überlegt", gab Mayer zu. Aber "das Feuer brennt nach wie vor sehr", fügte er gleich hinzu.

"Könnte es nicht vorm Fernseher anschauen"

"Was sollst du machen, wenn es dir nach wie vor taugt und wenn du einen Spaß daran hast? Ich könnte es mir nicht vorstellen, dass ich daheim sitze und mir das vorm Fernseher anschaue. Mir taugt es, dass ich da bin und ich freue mich auf das Wochenende", sagte Mayer mit Blick auf die Speed-Rennen in Gröden. Er sei "gern mit der Gruppe unterwegs, wir haben ein super Team". In der laufenden Saison stand Mayer als Dritter des Super-G in Lake Louise einmal auf dem Podest.

Es sei nicht zuletzt in der aktuellen Phase eine interessante Aufgabe, der nachwachsenden Garde an Speed-Spezialisten im ÖSV mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. "Ich erinnere mich schon gerne zurück an die Zeit, wo ich die ersten Rennen gefahren bin", betonte Mayer. Der ein Jahr jüngere Vincent Kriechmayr und er "schauen eigentlich schon immer drauf, dass neben uns auch ein bisschen Platz ist". Was die jungen Kollegen mit den Ratschlägen anfangen, müssten ohnehin sie selbst entscheiden.

Mayer greift noch nach Medaille bei Ski-WM

Er habe nach wie vor Ziele und "auch noch ein paar Rechnungen offen", wie Mayer angesprochen auf seine noch nicht vorhandenen Medaillen bei Ski-Weltmeisterschaften erklärte. "Vielleicht habe ich dort und da bei einer WM einmal ein bisschen herumgenervlt, wo ich eine zu enge Linie probiert habe", sagte Mayer. Im Gegensatz dazu habe es bei Olympischen Spielen "immer extrem gut zusammengepasst. Es hat dort so sein sollen". Nach der Olympia-Abfahrt 2014 in Sotschi gewann er 2018 in Pyeongchang Gold im Super-G und wiederholte den Triumph vier Jahre später in China.

Vorstellen könne er sich für die nahe Zukunft, in der Saisonvorbereitung andere Akzente zu setzen. Nach dem Muster des Schweizers Beat Feuz in diesem Jahr könne er sich dafür erwärmen, weniger Schneetage zu absolvieren und generell später mit dem Training zu beginnen, um für die Jänner-Klassiker wie Kitzbühel optimal gerüstet zu sein. "Ich habe sogar mit ihm schon geredet, ob ich das nächstes Jahr vielleicht auch so machen könnte, dass ich im Sommer Chile auslasse und mit ihm zum Beispiel einmal in der Schweiz trainiere. Schauen wir einmal", erzählte Mayer.

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