Die Funktionäre lösten mit ihren Aussagen eine Welle der Entrüstung aus.
"Wir haben keinen Skandal, es ist eine Aussage da, aber nicht mehr", erklärte Peter Schröcksnadel im ORF-Interview für die ZiB 2. Er forderte Nicola Werdenigg nochmals auf, Namen zu den Missbrauchs-Vorwürfen zu nennen.
Der ÖSV-Präsident habe versucht, Werdenigg zu kontaktieren, das sei ihm jedoch von der früheren Ski-Rennläuferin verboten worden. "Uns interessiert ja nicht, was vor 50 Jahren war. Frau Werdenigg behauptet, im Jahr 2005 wäre etwas vorgefallen und alle hätten das gewusst. Dann verstehe ich nicht - wenn es alle gewusst haben - warum sie dazu nicht steht. Wenn man nicht dazu steht, darf man es öffentlich nicht äußern", forderte Schröcksnadel.
Dass das Opfer jedoch nicht für eine Veröffentlichung bereit ist, erwähnte er nicht, hält lediglich fest: "Wir mauern nicht, wir wollen aufklären." Vor allem die Aussage, wonach im Weltcup bald jeder davon gewusst hätte, dass Benni Raich und Marlies Schild, die später heirateten, ein Paar waren und so etwas schwer zu verheimlichen sei, erregte im Internet die Gemüter.
"Das weiß man nach ein paar Tagen", so Schröcksnadel. Den Vorwurf von Moderator Armin Wolf, er würde Übergriffe mit einvernehmlichen Liebschaften vergleichen, ließ sich der 76-Jährige nicht gefallen: "Ich wollte nur sagen: Man erfährt sofort, wenn es ein Verhältnis gibt. Dass man dann sexuelle Übergriffe gar nicht hört, ist für mich sehr unwahrscheinlich."
"Es gibt keinen Skandal"
Schröcksnadel missfällt der Generalverdacht, der durch Werdenigg entsteht: "Wir sind nicht der Verband, als der wir aktuell hingestellt werden." Ähnlich sah dies Hans Pum bei Puls 4. "Es gibt keinen Skandal. Ich bin seit 40 Jahren beim ÖSV und habe nicht ein Mal von sexueller Belästigung oder Missbrauch gehört", sagte der Sportdirektor.
Man beschäftige sich mit dem Thema, "aber wir haben anderen Aufgaben. Wir haben Olympia vor der Tür", so Pum. Man müsse sich auf den Sport konzentrieren. Auch sein Auftritt wurde via Twitter scharf kritisiert. Wir haben einige Reaktionen für Sie:
Was ich nicht verstehe: Gibt es beim ÖSV niemanden, der #Schröcksnadel einbremsen kann?
— Christoph Luke (@ChristophLuke) 28. November 2017
"Ich bin relativ sicher, dass wir nicht der Verein sind, als der wir nun dargestellt werden." Na, wenn sich #Schröcksnadel relativ sicher ist, ist's ja gut. #Werdenigg #ÖSV
— Alexandra Parragh (@paralessi) 28. November 2017
Nein, #Schröcksnadel, sie wird sich nicht entschuldigen, weil sie bei eurem Scheissverein vergewaltigt wurde. Wir sind ja nicht in Saudi Arabien.
— Nixen Nacht (@Nixennacht) 28. November 2017
gestern #Schröcksnadel #zib2 Wahnsinn! Beim dritten Tor gleich eingefädelt, aber zurückgestiegen. Vor der Ziellinie dann nochmal a ordentliche brezen grissen und insgesamt mit ca 30 Jahren Rückstand im Ziel
— Jakob Pflügl (@jakobpfluegl) 28. November 2017
Da denkt man sich, es geht nicht tiefer und dann: Suddenly, a wild #Schröcksnadel appears!
— Daniel Breuss (@DanielBreuss) 28. November 2017
Wenige Frauen als TrainerInnen, weil sie "schware" Stangen tragen müssen. #schröcksnadel
— pedro rodriguez (@0397979) 28. November 2017
"Uns interessiert ja nicht, was vor 50 Jahren war." sagt Schröcksnadel in der #zib2. Ein empathisches Freudenfeuer von diesem Beschwichtiger und Schwätzer. #OESV
— pedro rodriguez (@0397979) 27. November 2017
Oida #WAS.
— Michael Mingler (@michaelmingler) 27. November 2017
Es kann keine sexuellen Übergriffe gegeben haben, weil es auch sofort bekannt war, als Benni Raich mit Marlies Schild zusammengekommen ist?#Schröcksnadel
#schröcksnadel : Warum ist der noch im Amt? Und was sagt eigentlich der Sportminister?
— Markus Sulzbacher (@msulzbacher) 28. November 2017
man dachte ja, schlimmer als schröcksnadel kanns eigentlich nicht werden. dann kam pum. #ösv
— Sigi Maurer (@sigi_maurer) 28. November 2017
Genau! Reden wir nicht über sexuelle Belästigung, reden wir über Sport! Sport ist wichtig!!!1!!1! #HansPum #procontra
— Dorna Saadati (@DSaadati) 27. November 2017
was abseits der inhaltlichen ebene verwundert: wie schlecht/gar nicht hans pum als verantwortlicher in einem 40-mille-verband kommunikativ geschult ist.
— Jürgen Hofer (@hofaj) 27. November 2017
Fazit des Abends: in ihrer Kommunikation sind der Schröxi und der Pum Hans eher kraftstrotzende Abfahrer als geschmeidige Slalomfahrer. #proundcontra #ZiB2
— Hannes Missethon (@HMissethon) 27. November 2017