"Will mit Kopf durch die Wand"

Schuh-Streit eskaliert - ÖSV-Star vor Sperre

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Liensberger nach Ski-Wechsel zu Kästle ohne Schuhvertrag und Zulassung für Training und Rennen.

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) wartet und hofft auf eine Reaktion von Katharina Liensberger. Die 22-jährige Alpinskifahrerin aus Vorarlberg hat nach einem Ski-Markenwechsel zu Kästle derzeit keinen gültigen Schuh-Ausrüstungsvertrag und damit auch keine Startberechtigung. Liensberger arbeite laut Pool-Geschäftsführer Reinhold Zitz an Lösungen und habe für Oktober einen Vorschlag angekündigt.

Liensberger ist eine der größten Hoffnungen im Alpinski-Damenteam des ÖSV. Vergangenen Winter schaffte die Vorarlbergerin in Flachau als Dritte ihren ersten Weltcup-Podestplatz, bei Olympia 2018 und der WM 2019 holte sie mit dem Team jeweils Silber. Nach ihrem Markenwechsel hat die Göfnerin die ebenfalls in Vorarlberg produzierten Kästle-Ski im Sommer in Neuseeland ausgiebig getestet. Weil die Traditionsmarke zwar nach 22 Jahren Pause in den Ausrüster-Pool zurückgekehrt ist, aber selbst keine Skischuhe im Sortiment hat, ist die Situation zwei Wochen vor der offiziellen ÖSV-Einkleidung sowie einen Monat vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden am 26. Oktober sehr verfahren.

Saisonstart für Shootingstar wackelt

Denn Rossignol möchte die seit ihrer Jugend ausgerüstete Ex-Athletin nach deren Weggang nicht mit den zum Konzern gehörenden Lange-Schuhen ausrüsten. Vielmehr bieten die Franzosen der Vorarlbergerin, die nur wenige Minuten vom Kästle-Firmensitz entfernt zu Hause ist, eine Rückkehr an, bestätigte Zitz am Mittwoch der APA - Austria Presse Agentur. Auch andere Lösungen stehen offenbar im Raum. Liensberger trainiert zudem neben dem Team nun auch mit Privattrainer Roland Pfeifer, dem ebenfalls aus Vorarlberg kommenden, ehemaligen Slalom-Coach von US-Ausnahmeskifahrerin Mikaela Shiffrin.

Laut Zitz kann Liensberger mit der Kombination Kästle-Ski und Lange-Skischuhe derzeit keine Rennen bestreiten. "Hier versucht es eine Athletin offenbar mit dem Kopf durch die Wand. Die Reglements sind aber von allen einzuhalten", schützt Zitz seine Pool-Firmen." Sein Vorschlag daher: "Man sollte miteinander reden." Vonseiten Kästles meinte Geschäftsführer Clemens Tinzl in einer Aussendung: "Auf unseren Ski ist Katharina Liensberger nachweislich sehr schnell unterwegs. Wir hoffen, dass für alle Beteiligten eine gütliche Lösung im Sinne des Sports gefunden werden kann."

Österreichs Damen-Technikteam wird kommenden Winter jede Top-Athletin brauchen. Denn im Vorfeld haben sich Riesentorlauf-Ass Stephanie Brunner sowie Elisabeth Kappaurer schwere Beinverletzungen zugezogen und fallen für die Saison aus.

Im seit 1971 bestehenden Austria Ski Pool werden dank 35 Partnern an die 300 ÖSV-Athleten und mehrere hundert Coaches mit Material ausgerüstet. Die Vorarlberger Traditionsmarke Kästle (seit 1924) mit Hauptsitz in Hohenems, einst selbst Pool-Gründungsmitglied und auf der internationalen Skibühne sehr erfolgreich, befindet sich aktuell mehrheitlich in tschechischem Besitz.

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