Comeback auf der schnellen Spur

Shiffrin will zurück an die Weltspitze

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Nach einer Art Comeback-Saison nimmt Mikaela Shiffrin Kurs auf einen Ski-Winter wie früher.  

Die US-Amerikanerin bekräftigte am Donnerstag, in der nahenden Olympia-Saison wieder vermehrt Speed-Rennen zu bestreiten. "Die Technik-Disziplinen werden wohl mein ganzes Rennfahrerleben im Fokus stehen. Aber ich liebe Speed", sagte Shiffrin am Donnerstag. Ihre bisher letzte Weltcup-Abfahrt ist sie im Jänner 2020 gefahren.

Die ersten schnellen Rennen in Lake Louise (ab 30. November) hat Shiffrin derzeit eingeplant. "Aber ich werde wohl nicht jedes Speed-Rennen mitnehmen." Dennoch nimmt damit der vierte Weltcup-Gesamtsieg (2017, 2018 und 2019) einer Athletin wieder deutlich Gestalt an, die in den vergangenen Jahren die Welt der alpinen Ski-Frauen beherrscht hat.

Liensberger stielte Shiffrin die Show

Der überraschende Tod ihres Vaters Jeff hatte die mittlerweile 69-fache Weltcupsiegern aber aus der Bahn geworfen. Nach einem durch den Schicksalschlag begründeten Rückzug kam sie zehn Monate später mit Trainingsrückstand und Fokus auf den Technik-Disziplinen retour, erlebte bei ihrem 44. Slalom-Sieg in Flachau Anfang Jänner eine Art emotionalen "Neubeginn", musste sich letztlich aber etwa im von ihr dominierten Slalom hinter Katharina Liensberger anstellen.

Die langen Latten zog sie nur für die WM in Cortina an, wo sie im Super-G prompt Bronze und Gold in der Kombination holte. Im Gesamtweltcup reichte es immer zu Rang drei - gut 250 Punkte hinter Petra Vlhova.

Sie fühle sich sogar noch immer als eine, die Meilen auf den Pisten aufzuholen habe, meinte die 26-Jährige. "Ich habe das Gefühl, dass ich noch eine Million Dinge verbessern kann." Mittlerweile habe sie aber gelernt, einen Schritt zurück zu machen und sich selbst zu sagen: "Okay, mein Level ist schon ziemlich gut." Nicht, um sogleich zu betonen: "Aber zu sagen, ich mache alles gut, macht dich einfach nicht besser."

Eine Bereicherung nicht nur in persönlicher Hinsicht ist offenbar ihre Beziehung mit Aleksandar Aamodt Kilde. Gemeinsam mit dem norwegischen Gesamtsieger von 2019/20 trat Shiffrin am Donnerstag bei einem virtuellen Medientermin ihrer Skifirma Atomic als personifiziertes Power-Paar auf. Gut gelaunt sprachen die beiden über ihre Beziehung und schwärmten von ihrer gemeinsamen Sommer-Vorbereitung.

Trainingsläufe des jeweils anderen werden via Video seziert. Shiffrin: "Ich liebe es, ihn skifahren zu sehen. Wir analysieren unsere Fahrten ständig." Gemeinsames Konditionstraining gibt es auch. "Es ist supermotivierend im Gym mit ihm. Jede Einheit ist superhart." Auch in puncto Materialabstimmung fordere ihr Lebensgefährte sie heraus. "Weil er sich so sehr dafür interessiert." Sie selbst sei vom Detailreichtum recht schnell überwältigt. "Aber wir haben ein wunderbares Service-Team."

Auch heuer stellt sich Shiffrin auf einen harten Fight in einem kompetitiven Starterfeld ein. "Wir konnten letztes Jahr sehen, dass viele Frauen extrem schnell sind, die Wettkämpfe waren wirklich fordernd. Ich glaube, dass es noch mehr Tiefe gab als in den letzten Jahren und alle ihre Level ständig heben. Es ist cool und gleichzeitig auch ein wenig nervenaufreibend ein Teil davon zu sein", sagte Shiffrin.
 

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