Abfahrts-Auftakt

Lindsey Vonn (41) feiert Sieg-Sensation in St. Moritz

Mit einem Ritt wie vom anderen Stern raste Lindsey Vonn (41) beim Abfahrts-Auftakt in St. Moritz zu ihrem 83. Weltcup-Sieg. Sensationell auf Platz 2: Magdalena Egger (+0,98), die als einzige den Rückstand gegenüber Vonn unter einer Sekunde hielt. Mirjam Puchner wurde Dritte (+1,16).

"Ich bin in der Form meines Lebens", hatte Vonn schon vor ihrem ersten Auftritt in der Olympia-Saison behauptet. Tatsächlich fuhr die US-Speedqueen ihren Konkurrentinnen um die Ohren, dass es nur so raschelte. Mirjam Puchner, die sich mit Startnummer 14 an die Spitze gesetzt hatte, musste bereits zwei Minuten später den Leader-Sessel räumen. "Die Lindsey hat noch eine Schaufel draufgelegt", staunte die Vize-Weltmeisterin von Saalbach 2025.

Lindsey Vonn (41) feiert Sieg-Sensation in St. Moritz
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Vonn (41) jetzt mit Abstand älteste Weltcup-Siegerin

Im oberen Streckenteil war Vonn noch 6 Zehntel hinter Puchner gelegen und hatte im technisch schwierigen, steilen Mittelteil den Spieß umgedreht. Im Ziel hatte die wohl beste Abfahrerin aller Zeiten 1,16 Sekunden Vorsprung auf Puchner. Offensichtlich hatte Vonn alles aus sich herausgeholt - nach 1:29,63 Minuten krachte sie völlig erschöpft in die Ziel-Begrenzung und riss die Hände in die Höhe. "Die Zeit wird keine mehr knacken", erkannte ORF-Kommentator Ernst Hausleitner richtig. Und Expertin Nici Schmidhofer bestätigte das, was sie zuvor bei der Vonn-Pressekonferenz in St. Moritz gehört hatte: "Die ist in der Form ihres Lebens!" Und das mit 41 Jahren und 2 Monaten, womit Vonn jetzt mit Abstand älteste Weltcup-Siegerin ist (vor Didier Cuche mit 37 Jahren und 6 Monaten).

Lindsey Vonn (41) feiert Sieg-Sensation in St. Moritz
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Vonn jubelt über ihren ersten Sieg seit dem Comeback vor einem Jahr: "Ich war überrascht, mit so einem Vorsprung ins Ziel zu kommen, ich dachte, ich hätte zu viele Fehler gemacht. Aber die Geschwindigkeit war da, die Sprünge waren weit ...".

Fünfeinhalb Jahre ist Vonn nach ihrem Rücktritt kein Rennen gefahren. Beim Weltcup-Finale 2024/25 in Sun Valley stand sie als Super-G-Zweite erstmals wieder am Podest. Jetzt ist sie wieder die Beste - und das mit einem künstlichen Kniegelenk! Ihr erklärtes Ziel für ihre endgültig letzte Saison: "Ich will Olympiasiegerin werden!" Dafür hat sie den ehemaligen Speed-Dominator Aksel Lund Svindal (42) als "Super-Coach ins Boot geholt.

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Ex-Junioren-Weltmeisterin Egger sensationell Zweite

Im Schatten der Vonn-Sensation schaffte es die 24-jährige Vorarlbergerin Magdalena Egger mit Startnummer 27 als Zweite erstmals aufs Podest. Zuvor hatte es die sechsfache Junioren-Weltmeisterin (2x 2020, 2x 2022) erst zweimal in die Top 20 gebracht: 2018 beim Weltcup-Debüt im Levi-Slalom als 19., ihre letzte Abfahrt der Saison 2024/25 im März dieses Jahres beendete sie als 18. "'Wahnsinn, unglaublich", jubelte Egger, die am Freitag ihre erst siebente Abfahrt bestritt. "Ich habe genau das umgesetzt, was ich mir vorgenommen hab, was wir uns erarbeitet haben. Es ist wahnsinnig schön, wenn man auf das vertrauen kann." 

Conny Hütter verpasste als Sechste (+1,42) das Podest um 26 Hundertstel.

Nina Ortlieb(+1,68)  freute sich beim Comeback nach kompliziertem Unterschenkel-Bruch über Platz 10: "Damit darf ich zufrieden sein und muss es auch. Aber ich bin die Sicherheitslinie gefahren, und das war zu wenig. Da ist noch Luft nach oben."

Revanche am Samstag

Bereits am Samstag (10.45 Uhr/ORF1 live) steigt die zweite Abfahrt in St. Moritz, am Sonntag (10.45) folgt der erste Super-G der Saison. Die große Frage: Wer soll die unglaubliche Vonn da stoppen?

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