Die Steirerin holt damit ihren zweiten Saisonsieg. Sie verweist Sara Hector (SWE) auf Rang zwei (+0,57). Für Alice Robinson (NZL) bleibt nur Rang drei (+0,78).
Mont Tremblant (Kanada). Julia Scheib hat ihr zweites Weltcup- und zugleich Saisonrennen gewonnen. Die Steirerin setzte sich am Sonntag in Mont Tremblant im Riesentorlauf vor der Schwedin Sara Hector (+0,57 Sek.) und der zur Halbzeit führenden Neuseeländerin Alice Robinson (+0,78) durch. Die Steirerin rehabilitierte sich damit auch für den Ausfall am Vortag im kanadischen Skiort. Zweitbeste Österreicherin wurde im letzten Übersee-Rennen dieser Saison Katharina Liensberger auf Rang 14.
"Es war ein Megatag. Ich wusste, ich muss im zweiten mehr Gas geben als im ersten", sagte Scheib, die auch beim Auftakt in Sölden gewonnen hatte. "Die Piste ist nicht die steilste, aber du musst alles sehr exakt fahren. Sonst stehst du irgendwo und baust nie mehr Speed auf. Das spielt schon auch im Kopf mit, wenn du weißt, du darfst dir nichts erlauben und musst die taktischen Passagen gescheit fahren."
Sie habe gewusst, dass ihr Robinson oben etwas abnehmen würde, unten sei es von ihr selbst ein sehr guter Lauf gewesen. Im ersten Durchgang indes habe sie sich noch Reserven gelassen. Scheib hatte als Halbzeitzweite aber auch nur 0,16 Sekunden Rückstand auf Robinson.
Im Disziplinweltcup führt Samstag-Siegerin Robinson mit 12 Punkten Vorsprung auf Scheib. Beide halten bei zwei Saisonerfolgen, es zeichnet sich ein Duell um die kleine Kugel ab. "Ich habe alles gegeben und nicht zurückgehalten", sagte Robinson, die im ORF-Interview damit gerechnet hatte, dass Scheib nach dem Ausfall am Vortag stark zurückkehren wird. Im Gesamtweltcup rangiert Scheib auf Platz vier, die Führung hat die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin inne, die ex aequo mit der Schweizerin Camille Rast Tagesvierte wurde.
Liensberger und Brunner haben noch Arbeit vor sich
Liensberger erklärte, dass sie im zweiten Durchgang Schwünge dabei gehabt habe, wo sie die Ski auslassen habe können. "Der Lauf hat zum Attackieren eingeladen, da muss ich besser durchziehen. Nun ist es wichtig, gut auszuruhen und zu erholen. Und dann aufs Neue gut konzentrieren, dass das Timing stimmt, dass die Position passt und dass man technisch noch einen Schritt nach vorne machen kann", sagte die Vorarlbergerin. Stephanie Brunner, am Samstag als Elfte beste Österreicherin, fiel von Platz 10 auf 20 zurück. "Es ist noch nicht so ganz der Flow drinnen, ich muss weiterarbeiten", bilanzierte sie die Kanada-Rennen.
Victoria Olivier landete auf Platz 22, Viktoria Bürgler errang als 25. ihre ersten Weltcuppunkte. Nicht in den zweiten Durchgang kamen Franziska Gritsch (33.), Nina Astner (41.) und Lisa Hörhager (44.). Ein Erfolgserlebnis gab es für Leonie Raich beim Europacup in Mayrhofen, sie wurde im Slalom hinter der Italienerin Giulia Valleriani Zweite.