Der dreifache Olympiasieger feiert nach seinem Rücktritt als aktiver Rennläufer ein Comeback – in neuer Rolle.
Der in der Vorsaison völlig unerwartet zurückgetretene Olympiasieger Matthias Mayer steigt im österreichischen Verband in beratender Funktion als Mentor der Speedmannschaft ins Trainergeschäft ein. Der 32-jährige Kärntner werde seine Expertise in der Vorbereitung und bei einigen Weltcupstationen einbringen, wie Ski Austria am Donnerstag bekanntgab. Mayer wird unter anderem beim Speedauftakt in Zermatt, in Bormio, Kitzbühel und beim Saisonfinale in Saalbach dabei sein.
"Mothl" wird Mentor im Herren-Speed-Team
Der Afritzer hatte Ende Dezember während des Weltcups in Bormio seine erfolgreiche Karriere unvermittelt für beendet erklärt. Wenige Monate später kehrt er nun als Betreuer seiner Ex-Kollegen in den Skizirkus zurück. "Comeback ist ein gutes Stichwort, aber sicher nicht als aktiver Rennläufer, sondern ich werde im Weltcup mit dabei sein. Ich werde eine beratende Mentorrolle einnehmen, und auf das freue ich mich sehr", erläuterte Mayer.
Mayer: "Völliges Neuland für mich"
Seine Funktion umschreibt er so: "Meine konkrete Aufgabe ist so, dass es ein fixes Trainerteam gibt, und ich da begleitend mit dabei bin und probiere, den Trainern unter die Arme zu greifen, sie zu unterstützen und das Ganze ein bisschen weiterzuentwickeln." Er sei schon sehr gespannt auf die neue Aufgabe. "Ich freue mich, wieder zurück im Team zu sein, mit den Burschen unterwegs zu sein. Auf der anderen Seite ist es völliges Neuland für mich. Ich bin gespannt, mache mir Gedanken, was ich einbringen kann. Ich bin gespannt, wie das angenommen wird und wie ich mich in dem Ganzen ein bisschen verwirklichen kann."
Er werde im Herbst erstmals bei einem Trainingskurs in Zermatt und dort auch beim Speedweltcupauftakt im Einsatz sein, außerdem in Bormio sowie in Kitzbühel und beim Saisonfinale in Saalbach. Zusätzlich will Mayer auch beim Europacup in Saalbach mithelfen, um die jüngeren Athleten und den Nachwuchs zu unterstützen.
Mittelfristig sei auch eine echte Trainerfunktion denkbar. "Die Trainerausbildung ist ein sehr hohes Ziel in Österreich. Ich denke, schon, dass ich in den nächsten Jahre in diese Richtung tendieren werde." Er wolle es aber Schritt für Schritt angehen und werde fürs Erste in einer beratenden Rolle tätig sein.
Rennsportleiter erfreut über Mayers Unterstützung
Darauf habe er sich mit Rennsportleiter Marco Pfeifer geeinigt. "Es freut mich sehr, dass Matthias mit an Bord sein und uns unterstützen wird. Wir können seine Expertise einbauen, er wird uns in beratender Funktion behilflich sein", sagte der ebenfalls aus Kärnten stammende Pfeifer. Mayer habe sich in den Gesprächen sehr motiviert gezeigt. "Er war positiv angetan und hatte ein Funkeln in den Augen. Er ist nach wie vor skibegeistert. Von seinen Inputs verspreche ich mir schon einiges an Mehrwert."
Mayer hatte in seiner Laufbahn vor allem bei Olympischen Spielen zugeschlagen und holte dreimal Gold. 2014 in der Abfahrt, 2018 und 2022 im Super-G, hinzu kommt Abfahrtsbronze im Vorjahr in Peking. Der Sieger von elf Weltcuprennen, darunter zwei in Kitzbühel, ging bei Weltmeisterschaften mehrfach knapp hinter den Medaillenrängen leer aus. Auch eine Weltcup-Kristallkugel blieb ihm verwehrt.