Henrik Kristoffersen hat souverän den erstmals ausgetragenen Flutlicht-Slalom von Garmisch-Partenkirchen gewonnen. Der Norweger setzte sich am Mittwoch mit dem gewaltigen Vorsprung von 1,22 Sekunden vor dem Tiroler Manuel Feller durch, profitierte allerdings von seiner Startnummer eins.
Der 29. Sieg von Kristoffersen war der erste, den er mit der Skimarke Van Deer-Red Bull Sports von Marcel Hirscher einfuhr. Dritter war der Franzose Clement Noel.
Fabio Gstrein schaffte es als Neunter ebenfalls in die Top Ten, die übrigen Österreicher blieben bei fast frühlingshaften Bedingungen und einer entsprechenden Piste unter ihren Möglichkeiten. Michael Matt belegte den 16. Rang, Marco Schwarz wurde nach einem Fehler im zweiten Durchgang nur 23. Vizeweltmeister Adrian Pertl und der Olympia-Zweite Johannes Strolz schieden aus. Für den Vorarlberger Strolz war es der dritte Ausfall im dritten Torlauf in diesem Alpin-Winter.
Kristoffersen nutzte bei weicher Piste Startnummer 1
Speziell im ersten Durchgang hatte sich ein geradezu klassisches Startnummern-Rennen abgespielt. Die wegen der milden Temperaturen mit Salz behandelte Piste gab nach Kristoffersens Erstbefahrung schnell nach und präsentierte sich weich und brüchig. Mit Linus Straßer (+0,71) und Noel (+0,93) blieben nur zwei Läufer unter einer Sekunde Rückstand, der viertplatzierte Feller war bereits 1,33 zurück.
Van Deer war 2021 gegründet worden und ging im Winter jenes Jahres mit einer Erstauflage von rund 1.500 Paar Ski in den Handel. Der Brite Charlie Raposo war der erste Weltcup-Athlet, den Hirscher für sein Projekt gewann. Bald folgte sein ehemals hartnäckiger Konkurrent Kristoffersen, der sich dafür nach der Saison 2021/22 von Rossignol lossagte. Im vergangenen Sommer stieg außerdem Red Bull bei Van Deer mit einer 50-Prozent-Beteiligung ein. Die Produktion konnte dadurch um ein Vielfaches gesteigert werden.