Horror-Saison

RTL-Flaute: Beim ÖSV rauchen die Köpfe

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Super-Samstag als Lichtblick im ÖSV, RTL-Performance warf erneut Schatten.

Nach einem Sieg, der am Ende den Unterschied ausmachen könnte, ließ sich Alexis Pinturault noch lange Zeit zum Autogrammeschreiben. Der Franzose hatte nach dem erfolgreichen Hinterstoder-Triple gut lachen, mit 250 Punkten für zwei Siege und einen vierten Rang entriss er an einem seiner Lieblingsorte im Ski-Weltcup dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde die Gesamtführung. Pinturault will sich nun ganz auf Kranjska Gora in der Folgewoche konzentrieren: "Der Gesamtweltcup-Sieg geht für mich über den Riesentorlauf."

Ob es zu dieser Leistungsschau kommt, ist ungewiss. Am Montagabend bestätigte der Internationale Skiverband (FIS) angesichts des grassierenden Coronavirus zumindest die vorläufige Fortsetzung des Weltcups. Ob auch noch das Finale der Damen und Herren in Cortina d'Ampezzo steigen kann, wird sich laut FIS erst am Freitag entscheiden.

RTL-Flaute geht für ÖSV weiter

Die Sorge vor dem Virus tat dem Zuschauerzuspruch in Hinterstoder keinen Abbruch. Offiziell 25.300 Zuschauer entlang der Strecke feierten eine letzte rot-weiß-rote Skiparty in dieser Saison. Österreichs Herren-Team konnte am letzten Bewerbtag die bei freiem Eintritt erstaunlich gute Stimmung nicht befeuern. Die Ränge 11, 18 und 20 für Manuel Feller, Roland Leitinger und Marco Schwarz spiegelten den Ist-Stand im Riesentorlauf entsprechend wider. Nur dieses ÖSV-Trio schaffte es ins (zunächst hintere) 30er-Feld des zweiten Durchgangs.

"Wir müssen eindeutig schauen, dass wir breiter aufgestellt werden", hatte ÖSV-Sportdirektor Anton Giger bereits vor dem Rennen den auch danach passenden Befund parat gehabt. "Diese Schwäche hat sich bei Damen und Herren aufgebaut, das wird natürlich seine Zeit brauchen. Da rauchen gerade die Köpfe, denn das passt uns natürlich nicht. Der Riesentorlauf ist die Basisdisziplin." Seine konkrete Forderung: "Wir müssen uns technisch mit der ganzen Mannschaft weiterentwickeln."

Es hapert an Überzeugung & Linienführung

Leitinger konnte und wollte dies nicht in Abrede stellen. "Natürlich ist es eine technische Partie, auch bisschen Überzeugung, Linienführung - das führt dann in Summe zu etwas, das im ersten Durchgang in einem kompletten Desaster für mich selber geendet hat." Fellers Fazit ließ sich nach seinem besten Saisonergebnis im RTL positiver an. "Ich komme schön langsam wieder auf den Weg zurück, wo ich schon war. Es ist auch körperlich so, dass ich wieder viel mehr pushen kann."

Grund zur Freude hatte man im heimischen Skiverband vor allem am Super-Samstag. Der 29. Februar wurde ein besonderer Tag, nicht nur weil es ihn nur alle vier Jahre gibt. Denn in einer Saison, in der es weniger zu feiern gibt, fuhren Nina Ortlieb (Premierensieg) und Vincent Kriechmayr innerhalb weniger Stunden den ersten "Doppel-Tagessieg" und damit zwei von nun sieben ÖSV-Saisonsiegen ein. Matthias Mayer nutzte den zusätzlichen Tag im Schaltjahr zu einer Fahrt auf Platz drei und seinem bereits siebenten Stockerlplatz. Ohne die Grippeerkrankung würde der Kitzbühel-Sieger mit nun 332 Punkten Rückstand auf Pinturault wohl noch im Titelrennen mitmischen.

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