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Schweizer-Ski-Star mit heftiger Kritik an FIS-Boss

Ski-Rennen in der Wüste: ''Dann trete ich zurück''

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Wüstenstaaten buhlen derzeit um allerlei sportliche Großereignisse. Jetzt soll auch der alpine Ski-Sport in den Nahen Osten wandern - so die Idee von FIS-Präsident Johan Eliasch. Dieser erfährt nun heftigen Gegenwind von den Athleten.

Ski-Weltcup in Saudi-Arabien oder in riesigen Ski-Hallen in Dubai? Wenn es nach FIS-Präsident Johan Eliasch geht, soll das die Zukunft des alpinen Skisports sein. Die Schweizer Ski-Stars zeigen sich gegenüber der Schweizer Tageszeitung "Blick" wenig begeistert: "Wenn der Tag kommt, werde ich sofort meinen Rücktritt erklären", sagt beispielsweise Daniel Yule über seine möglichen persönlichen Konsequenzen.

Auch für den schwedisch-britischen Geschäftsmann Johan Eliasch spart der seit Samstag 30-Jährige nicht mit Kritik: "Ich kann es fast nicht glauben, dass ein so schlauer Mensch und erfolgreicher Unternehmer wie Eliasch auf so dumme Ideen kommt."

Yules Teamkollege Ramon Zenhäusern ist ebenfalls kein großer Fan von den neu vorgeschlagenen Austragungsorten: "Ich würde es ja begrüßen, wenn unsere Sportart auf weltweites Interesse stoßen würde. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass in Saudi-Arabien jemand Ski-Rennen sehen will.“

Wenn es nach Zenhäusern geht, dürften in Dubai keine Rennen stattfinden: "In einer Stadt, in der Temperaturen von 40 Grad und mehr herrschen, dann ist das alles andere als umweltfreundlich!"

Kritik an Eliaschs Funktion

Die Kritik über Eliasch hört jedoch bei seinem Wüsten-Vorschlag noch nicht auf. Yule kritisiert die anhaltende Tätigkeit von Eliasch bei der Ski-Firma Head: ""Es kann einfach nicht sein, dass er als FIS-Präsident immer noch für die Firma Head tätig ist. Der Besitzer von Man­chester United kann ja auch nicht Präsident der UEFA sein."

Gerüchte sind zudem im Umlauf, dass Eliasch nach wie vor das Gehalt einiger Top-Athleten von Head bezahlt: "Das wäre ­ungefähr dasselbe, wie wenn Infantino den Lohn von Messi bezahlen würde - undenkbar! Und wenn ich sehe, wie ­Eliasch im Zielraum Head-Fahrer Pinturault umarmt, wirkt das auf mich schon sehr komisch. Zu mir sagte er kein Wort, als ich in Kitzbühel gewonnen habe", ärgert sich Yule.

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