Nut Stredinger startet im Training

Speed-Stars legen Pause ein

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Die verpassten Medaillen im Super-G haben Österreichs Speed-Hoffnungen bei der Ski-WM schnell abgehakt, am Sonntag gibt es mit der Abfahrt die nächste Chance.

"Grundsätzlich ist es eine lässige Abfahrt, auch voll zum Riskieren", sagte Titelverteidiger Vincent Kriechmayr. Auf dem eher verzeihenden Schnee fühle er sich wohl, auch wenn er und Daniel Hemetsberger einen etwas härteren Untergrund bevorzugen würden. Hemetsberger versprach volle Attacke. Am Freitag wurde pausiert. Kriechmayr war im Super-G am Donnerstag Zwölfter, Hemetsberger belegte den 14. Platz. Noch am nächsten an Gold, Silber und Bronze waren die ÖSV-Medaillengewinner der Kombination: Raphael Haaser als Fünfter direkt vor Marco Schwarz. Gröbere Fehler seiner Männer hätten Größeres verhindert, meinte Rennsportleiter Marko Pfeifer danach. "Das Skifahren ist gut, jetzt müssen wir uns Blickrichtung auf die Abfahrt wieder aktivieren."

Als 15. der Super-G-Wertung kam auch Stefan Babinsky und also der fünfte ÖSV-Starter auf ein Ergebnis, das im Weltcup achtbar wäre. Am Freitag ließen die Österreicher das reguläre Abfahrtstraining aus, einzig Otmar Striedinger war mit von der Partie und fuhr auf den 30. Platz. Die übrigen absolvierten individuelle Konditionseinheiten. "Ich habe ja gestern Pause gehabt, wie der Super-G auf dem Programm war", sagte er. Inmitten des Kriechmayr-Fanclubs habe er das Rennen auf der Tribüne verfolgt. Für die Abfahrt müsse er sich "schon noch steigern. Für das sind die Trainings da."

Der Kärntner wolle seine Leistung abrufen. "Ich möchte einfach ein lockeres Rennen fahren, so wie in jedem Weltcup-Rennen. Was am Ende des Tages rausschaut - wenn ich das wissen würde, wäre ich ein Wahrsager." Über das fünfköpfige Aufgebot für das Rennen wollten die Trainer zu einem späteren Zeitpunkt befinden. Am Samstag ist das Abschlusstraining angesetzt. "L'Eclipse", die für die Weltmeisterschaften angelegte Strecke der Männer, findet bei den Österreichern durchwegs Anklang. Die Piste sei in einem hervorragenden Zustand und ließe auch für die Abfahrt einiges versprechen, hieß es da. "Der Schnee ist sehr angenehm zum Fahren. Da werden sich einige sehr wohlfühlen. Ich fühle mich auch sehr wohl auf dem Schnee, auch wenn ich es gern ein bisschen eisiger hätte", sagte Titelverteidiger Kriechmayr. "Ich glaube, dass die Abfahrt auch eine ziemlich enge Partie wird". Schwarz meinte: "Es sind sehr schöne Kurven drinnen und coole Sprünge."

Stars schwärmen von Abfahrts-Strecke

"Es gefällt mir echt gut. Wir haben es ja beim Finale im Vorjahr auch schon einmal fahren dürfen", befand Hemetsberger. "Es ist eine ziemlich eigenständige Partie. Ich würde es mit nichts vergleichen." Der Untergrund sei "absolut gar nicht glatt, ein bisschen wie der Schnee in Nordamerika. Mal schauen, wie ich mit dem zurechtkomme. Es ist eher gegen das, was ich normal gern habe, aber es sollte schon passen".

Der Oberösterreicher hatte sich in der ersten Kitzbühel-Abfahrt ein Knochenmarködem zugezogen, sein rechtes Knie benötigte danach immer wieder außertourlich Therapie. In Courchevel habe er aber bisher keine Probleme damit. Ein Thema seien am Donnerstag bei seiner WM-Premiere vielmehr die Nerven gewesen. Denn im Hinterkopf spukt bei Hemetsberger die Möglichkeit einer Medaille herum, wenn bei ihm alles aufgehe.

"Ich bin in Peking von der Herangehensweise viel entspannter gewesen, weil es überhaupt mein erstes Großereignis war. Ich bin da quasi als Vierter gerade reingeschlüpft, da war ich von Favorit oder erweiterter Favorit ganz weit weg", erzählte der 31-Jährige. "Ich habe einfach nur geschaut, dass ich so möglichst schnell runterfahre. Jetzt ist es halt schon so, dass etwas möglich ist. Das ist sicher eine andere Sache im Kopf." Hemetsberger werde im Rennen die Ski "ja nicht anstellen" - wie teilweise im Super-G. "Und zwar komme, was wolle. Das kann ich euch versprechen."

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