Superstar bei Kristoffersen-Triumph nicht vor Ort

Hirscher sieht WM-Gold von zu Hause

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Jetzt hat er es endgültig allen gezeigt: Marcel Hirscher hat mit seiner neuen Ski-Marke Van Deer gleich bei der ersten WM Gold geholt.

Im Dezember war Marcel Hirscher in Alta Badia vor Ort als Henrik Kristoffersen auf Platz 2 im RTL fuhr, da verpasste der Norweger die Sieg-Premiere hauchdünn. Denn der erste Sieg folgte erst zwei Wochen später, beim Slalom in Garmisch-Partenkirchen. Bei diesem Rennen blieb Hirscher zu Hause in Österreich. Auch beim zweiten Kristoffersen-Weltcup-Sieg auf den neuen Van-Deer-Ski in Wengen war der achtfache Gesamtweltcup-Sieger nicht vor Ort.

Ob der 33-Jährige bei seiner ersten Weltmeisterschaft als Ski-Produzent auftaucht, war ein großes Geheimnis. Am End blieb der Salzburger dem Zielstadion fern und durfte aus der Ferne über die erste Gold-Medaille durch Henrik Kristofersen beim packenden Finale jubeln.

Zeit zum gratulieren war noch keine. Weltmeister Kristoffersen erzählt: "Er war am Handy mit 'Ferdl' (Hirscher-Vater Ferdinand), aber es war so viel Stress rundherum. Also ich habe noch nicht mit Marcel gesprochen."

Hirscher im Medaillenspiegel vor Österreich

Neben der goldenen konnte Van Deer auch mit TImon Haugan über Silber (Team) und Bronze (Parallel-Bewerb) jubeln. Ein starkes Ausrufezeichen für die WM-Premiere. Besonders, weil er damit im Medaillenspiegel sogar vor der großen Ski-Nation Österreich bleibt, die seit seinem Karriereende dem ehemaligen Ski-Dominator nachtrauert.

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Doch wieviel rot-weiß-rote Power hinter dem Hirscher-Erfolg steckt, zeigt erst ein Blick hinter die Kulissen: Neben dem von Red Bull finanzierten langjährigen ÖSV-Mastermind Toni Giger haben unter anderem Hirscher-Papa Ferdinand (bis Jänner 2022 RTL-Gruppentrainer) und Edi Unterberger ("Skiflüsterer" der ÖSV-Forschungs-und Entwicklungsabteilung) bei Hirschers Van-Deer-Team angedockt. Und Anfang Mai Raphael Hudler, der die Gold-Ski von Slalom-Queen Katharina Liensberger präpariert hat.

Mit der Verpflichtung der Norweger Haugan und Kristoffersen ist der Hirscher-Gruppe vergangenen Frühling ein wahrer Coup gelungen, der sich jetzt voll auszahlt. Brisant ist auch, dass die ÖSV-Läufer gar nicht auf der Wunderwaffe fahren dürften, denn dafür müsste Van Deer eine Zeit lang im Austria Ski Pool sein. Das ist derzeit noch nicht der Fall, bislang gibt es auch keine Anzeichen auf eine Ausnahme für den ehemaligen ÖSV-Superstar.

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