Entscheidung wird zum Hundertstel-Krimi

Feller trotz Schmerzen im Slalom auf Goldkurs

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Manuel Feller ist nach dem 1. Durchgang des WM-Slaloms in Führung. Unsere Technik-Asse wollen zum Abschluss in Courchevel die erste Gold-Medaille für Österreich holen. Die Entscheidung wird aber zum Krimi: Bis zu Henrik Kristoffersen auf Platz 16 sind alle Läufer unter einer Sekunde Rückstand.

- Österreichs Slalomteam hält die Gold-Chance bei der Ski-WM am Leben. Der Tiroler Manuel Feller, der beim Einfahren gestürzt und auf das Becken gekracht war, liegt im Slalom in Courchevel nach dem ersten Durchgang 0,13 Sek. vor dem von einer Blinddarmoperation zurückgekehrten Norweger Lucas Braathen und dem gleichschnellen Griechen AJ Ginnis. Nur eine Hundertstel dahinter lauert der Deutsche Linus Strasser. Fabio Gstrein war Siebenter (+0,56), Marco Schwarz Neunter (+0,71).

"Aufgrund dessen was vorher war, habe ich mich am Start nicht ganz bereit gefühlt. Der Lauf war okay, das ist eine ganz gute Ausgangsposition", sagte Feller im ORF-TV. Er werde nun versuchen, in Bewegung zu bleiben, sobald er sitze, werde es unfein. "Ich bin oft mit solchen Sachen schon besser geworden, ich werde mich auf das Skifahren konzentrieren." Der vierte Österreicher im Bunde, Adrian Pertl, hatte im 400. Rennen der WM-Geschichte 0,83 Rückstand.

"Im Großen und Ganzen eine solide Ausgangslage, in Schlagdistanz zu ganz vorne", befand der immer noch "rotzige" Gstrein. "Zum Rennfahren reicht's." Er erwartete eine "enge Geschichte" und einen interessanten zweiten Lauf durch Kurssetzer Bernd Brunner. "Der Bernd setzt immer interessant." Der Österreicher Brunner ist mittlerweile für den Deutschen Skiverband tätig.

Auch Schwarz war ob der Ausgangsposition nicht unzufrieden. "Für mich ist es feiner. Ich muss was aufholen, der Manu muss verteidigen. Ich traue ihm aber alles zu, der Manu hat gute Nerven", sagte Österreichs Marathonmann, der bis auf die Parallelrennen alle Bewerbe absolviert hat. Die Belastung hängt ihm mittlerweile schon in den Knochen. "Beim Aufstehen ist nicht immer alles fein. Aber wenn man mal in Schwung ist, dann geht das gut."

Braathen sprach von einem Okay-Lauf, nach einem starken Start und Mittelteil sei er in der letzten Sektion nicht so schnell gewesen. "Ich bin nach der Operation nicht so ein starker Lucas, aber am Start gebe ich Vollgas."

Ginnis verwies auf seinen "sehr einfachen Lauf", was man an den Zeitabständen (18 innerhalb einer Sekunde) sehen könne. "Ich fahre für Griechenland, ich habe keine Stress. Ich habe einfach Spaß." Der 28-Jährige kam in Griechenland zur Welt, wurde aber in den USA zum Skirennfahrer und verbrachte außerdem einen Teil seiner Kindheit in Kaprun.

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