Trainingssturz

Jetzt ist auch für Reichelt WM vorbei

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Salzburger verletzte sich Mittwoch im Training. WM-Aus nach Untersuchung.

Die Liste der Verletzten im Lager der österreichischen Ski-Herren wird immer länger. Am Donnerstag hat auch Hannes Reichelt, der mit Silber im Super-G für die bisher einzige Herren-Medaille des ÖSV gesorgt hat, für den Riesentorlauf absagen müssen. Der Salzburger zog sich am Mittwoch im Training eine Gelenksprellung und einen Bluterguss im linken Knie zu, das ergab eine MRI-Untersuchung am Donnerstagvormittag in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck.

Trainingssturz
Reichelt war beim Training weggerutscht und mit dem Knie gegen eine Stange der Streckenabsperrung geprallt. Anfangs sah es noch nicht so schlimm aus, doch in der Nacht auf Donnerstag schwoll das Knie an und der 30-Jährige fuhr nach Innsbruck zur Untersuchung. "Für morgen ist es Sch... ", sagte Reichelt kurzangebunden in Hochrum, "für die restliche Saison schaut es aber gut aus."

Reichelt "sehr enttäuscht"
Via ÖSV ließ Reichelt, der von Hochrum sofort nach Hause fuhr, noch ausrichten: "Die Enttäuschung ist sehr groß und es ist schade, dass ich morgen nicht an den Start gehen kann. Gerade im Riesentorlauf habe ich mir noch gute Chancen auf eine weitere Medaille ausgerechnet. Ich bin froh, dass ich nicht allzu lange ausfalle. Ich werde mich jetzt voll und ganz auf die Rehabilitation konzentrieren. Ich wünsche unseren Jungs viel Glück für das Rennen."

Keine Chance auf WM-Start
Der behandelnde Arzt Christian Fink hatte erläutert, warum ein Start im WM-Riesentorlauf unrealistisch sei: "Besonders in Streckstellung bereitet ihm das Knie Probleme und Schmerzen. Aber in zehn Tagen wird er wieder auf Skiern stehen können." Reichelts Knie wird nun durch seinen Physiotherapeuten mit Lymphdrainagen konservativ behandelt. Eine Operation ist nicht nötig. In drei Tagen muss er zur Kontrolle nach Hochrum. "Da werden wir, wenn nötig, das Knie punktieren", sagte Fink.

WM-Silber hilft über Enttäuschung hinweg
Den Sturz und die Verletzung habe Reichelt psychisch locker weggesteckt, berichtete Fink: "Immerhin hat er mit Silber ja schon eine WM-Medaille. Seine volle Konzentration gilt nun dem Super-G-Weltcup." Weniger locker nahm Herrencheftrainer Mathias Berthold die Verletzung seines Schützlings: "Es reißt nicht ab. Mir persönlich geht es nicht so wahnsinnig gut. Wir haben den großen Teil der Mannschaft durch Verletzungen verloren. Aber beim Hannes ist es Gott sei Dank nicht so schlimm." Für Reichelt rückt Björn Sieber in das ÖSV-Aufgebot für den Riesentorlauf am Freitag (10.00 und 13.30 Uhr) nach.

Unglaubliche Verletzunsserie
Reichelt ist nun der sechste Verletzte im österreichischen Herren-Skiteam seit 20. Jänner. Vor WM-Beginn mussten schon Hans Grugger, Mario Scheiber, Georg Streitberger und Marcel Hirscher für die WM in Garmisch Partenkirchen absagen. Benjamin Raich, der erfolgreichste ÖSV-Fahrer der vergangen Jahre, verletzte sich im Team-Bewerb am Mittwoch schwer und zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes zu. Der Tiroler wurde bereits am Mittwoch operiert.

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