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Die WM-Goldmedaille im Riesentorlauf war für Marco Schwarz abholbereit, letztlich musste der Kärntner den beiden Schweizern Marco Odermatt und Loic Meillard aber doch den Vortritt bei der Siegerehrung lassen.

Für Odermatt war es der zweite Titel nach jenem in der Abfahrt bei diesen Weltmeisterschaften. "Dass es erneut reichen könnte zum Sieg, daran habe ich keine Sekunde geglaubt", sagte er anschließend. Die Feierlichkeiten genoss er mit einem seiner besten Freunde im Team.

0,58 Sekunden - das war nach dem ersten Durchgang der Rückstand von Odermatt auf Schwarz, der noch nie zur Halbzeit in einem Riesentorlauf geführt hatte. Dass er den Österreicher im von seinem Trainer Helmuth Krug gesetzten Finalkurs noch biegen würde, hätte er nicht geglaubt. Dazu benötigte es dann schon "die paar kleinen Fehler des anderen Marco". Der 25-Jährige hätte auch mit Silber oder Bronze gut leben können, gestand er nach dem Rennen. "Ich wäre mit einer Medaille sehr zufrieden gewesen. Das große Ziel hatte ich ja mit Gold in der Abfahrt schon erreicht. Darum kam es mir heute nicht mehr so sehr darauf an."

Schließlich triumphierte er dennoch ein zweites Mal in Courchevel als Fürst der "Finsternis" (L'Eclipse), wie die WM-Strecke auf Französisch genannt wird. Vergleichen könne man die beiden Siege aber nicht miteinander. "Auf emotionaler Ebene bin ich im Vergleich zum Sonntag heute in etwa bei der Hälfte. Was am Sonntag war, hatte ich ja noch nie erlebt. Da explodierten die Emotionen. Das war heute etwas anders."

Odermatt freut sich auf Duelle mit Meillard

Anders war auch, dass er dieses Mal mit einem Schweizer Teamkollegen das Podium teilen konnte. Meillard gewann trotz einer Grippe, die ihn drei Tage ans Bett gefesselt hatte, das silberne Metallstück. "Die Vorbereitung war nicht ganz optimal. Aber am Ende ist es einfach nur Sport. Heute habe ich es trotzdem geschafft, den Job zu machen", berichtete der Westschweizer, der nach dem ersten Durchgang auf Position vier gelegen war. "Ich wusste, ich möchte nicht noch einmal Vierter werden bei einer WM", sagte Meillard nach dem Gewinn seiner dritten Medaille bei Titelkämpfen.

"Wir sind nun seit fast sieben Jahren Teamkollegen. Wir sehen uns sehr, sehr oft. Wir trainieren zusammen, wir pushen uns immer wieder. Man verbringt so viel Zeit mit dem Team, da wird man Freunde", beschrieb Odermatt die Beziehung der beiden, die dem Grundsatz Nahrung geben, dass Gegensätze sich anziehen. "Ich glaube, wir sind schon vom Charakter sehr unterschiedlich. Loic ist ein bisschen ruhiger, aber jeder macht seinen Weg auf seine Art. Diese Saison zeigt ja, wie stark er ist", betonte der geselligere, lautere Odermatt. Er gehe davon aus, "dass wir noch viele Battles haben werden und auch noch viele Erfolge zusammen feiern können".

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