Die ÖSV-Rennläufer haben beim Abfahrts-Auftakt in Zermatt (Samstag/Sonntag, jew. ab. 11.30 Uhr) einen Super-Joker dabei: Olympiasieger Matthias Mayer (33) versorgt Marco Schwarz & Co. vor Ort mit wertvollen Tipps.
Vor zehn Monaten hatte der dreimalige Olympia-Goldmedaillengewinner in Bormio völlig überraschend seinen Rücktritt erklärt. Jetzt ist Matthias Mayer zurück im Weltcup. Der Sieger von 11 Weltcuprennen ist als Berater und Mentor Teil des Trainerstabs im rot-weiß-roten Speed-Team. "Wir probieren einfach, das Ganze noch professioneller zu gestalten", beschrieb der 33-jährige Kärntner seinen Ansatz. ÖSV-Herrenchef Marko Pfeifer ist begeistert über den Neuzugang: "Er ist ein Gewinn!"
Pfeifer: "Matthias integriert sich, er passt vom Charakter auch super rein. Er kommt mir schon vor wie ein langjähriger Trainer. Für mich soll er auch ein bisschen reinwachsen in das Ganze. Er sieht die Sache aus einem anderen Blickwinkel."
Mit der Kamera am Streckenrand postiert
Wie sieht Mayers Rolle konkret aus? Während der Zeitläufe ist der ehemalige Rennläufer direkt an der Strecke postiert, dazu erklärt er: "Ich bin fix auf einer Position eingeteilt. Ich mache dort das Video, ich gebe mein Feedback zur Strecke ab. Ich gebe das Feedback an die Athleten weiter, die können mich über verschiedene Sachen fragen. Ich mache mit ihnen auch Videoanalysen und gebe ihnen einfach meine Gedanken weiter".
Mit den Speed-Trainern Sepp Brunner und Werner Franz ist alles abgesprochen. Mayer: "Wir setzen uns mit den Trainern zusammen und machen eine Feedbackrunde über die Strecke, über die Athleten: Was kann man besser machen? Wo hat man noch Potenzial? und so weiter." Pfeifer zeigt sich von Mayers Arbeitsweise angetan: "Er läuft nicht herum und macht Hektik, sondern er ist ein echter Profi und erledigt genau das, worauf es ankommt." Mayer ist so etwas wie eine zusätzliche Option für die Läufer. Pfeifer: "Er drängt sich nicht auf und macht es auch nicht zu kompliziert."
Unsere Rennläufer nutzen den neuen "Olympiasieger-Joker" immer mehr. Pfeifer: "Nach dem ersten Training ist Johannes Strolz zu ihm gekommen und er hat mit ihm Video geschaut." Mayer: "Das ist natürlich ein super Zeichen. Es freut mich, dass das so gut angenommen wird. Wenn es den Athleten wirklich was bringt, freut es mich natürlich auch. Aber wir haben ja noch kein Rennen gehabt ... "
Bei allen Speed-Stationen im Weltcup wird Mayer nicht anwesend sein: "In Amerika bin ich nicht dabei, sondern dann wahrscheinlich erst wieder in Gröden und Bormio." Und natürlich bei den Österreich-Highlights in Kitzbühel und Saalbach.
Mayers Aktionsradius soll sich nicht auf den Weltcup beschränken. Pfeifer: "Er wird auch einmal mit dem Nachwuchs und mit dem Europacup mitgehen, damit er nach dem Jahr weiß: Wie weit gehe ich noch ins Detail hinein, damit ich richtig den Trainer für das ganze Jahr mache?"
Mayers erstes großes Ziel als Speed-Betreuer ist der Gewinn der Abfahrts-Krisstallkugel. Da zählt Vincent Kriechmayr zum engsten Favoritenkreis. Mayer: "Für mich ist jetzt wichtig, dem Vinc einen Rückhalt zu geben, damit er ihn Ruhe arbeiten kann und sich bei den Rennen voll reinhauen kann."