Weltcup-Leader out

Fix: Saisonende für Marco Schwarz

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Die Abfahrt in Bormio wird vom Sturz-Drama um Marco Schwarz überschattet. Der Kärntner, bis gestern Gesamtweltcup-Führender, wurde von der brutalen Eispiste abgeworfen, stürzte in den Fangzaun, verletzte sich dabei schwer am rechten Knie und wurde mit dem Helikopter abtransportiert.

Um 18.43 Uhr die Schock-Diagnose: Kreuzband- und Innenmeniskusriss, sowie ein Knorpelschaden im rechten Knie. Die Saison ist damit für den Kärntner Marco Schwarz vorzeitig zu Ende.

Dabei war Schwarz bei seiner Abfahrts-Premiere in Bormio sensationell unterwegs. Im steilen Startsektor beschleunigt er bis zu 145 km/h. Bei der zweiten Zwischenzeit liegt er nur 13 Hundertstel hinter Sensations-Sieger Cyprien Sarrazin (FRA). Dann die verhängnisvolle Welle vor einer Rechtskurve. Schwarz wird brutal hineingedrückt, ausgehoben. Ein Sturz ist nicht mehr zu verhindern. Der Rennläufer dreht sich ins Fangnetz. Es dauert Minuten, bis Schwarz befreit werden kann. Lange Renn-Unterbrechung.

Marco Schwarz Crash
© ORF
× Marco Schwarz Crash

Helikopter-Bergung 14 Minuten nach Sturz

Minutenlang sitzt Schwarz auf der aufblasbaren Sicherheitsbegrenzung. Olympiasieger Matthias Mayer, inzwischen im ÖSV-Betreuerteam, erkundigt sich als einer der Ersten bei seinem ehemaligen Teamkollegen. Schwarz kann nicht auftreten. Gestützt von zwei Betreuern wird "Blacky" zu einer freien Fläche gebracht. Das rechte Knie wird geschient. 14 Minuten nach dem Sturz wird er mit dem Helikopter abtransportiert. Kollegen, Betreuer und Fans in ganz Österreich zittern um unseren besten Skirennläufer, der zur weiteren Untersuchung nach Innsbruck geflogen wird.

Marco Schwarz Crash
© ORF
× Marco Schwarz Crash

Alaba-Doc operiert auch Schwarz

Nach der Horror-Diagnose wird Schwarz am Freitag in der Privatklinik Hochrum von Christian Fink operiert - erst vor wenigen Tagen hatte der Knie-Spezialist das Kreuzband von ÖFB-Star David Alaba operiert. Über ein Comeback nach einer Kreuzband-Operation erklärte der Mediziner allgemein: "Das dauert in der Regel sechs bis zwölf Monate".

Schwarz nimmt alles unglaublich gefasst: „Schon im Sturz hab ich gespürt, dass im Knie was nicht passt.“ Es war ihm schnell klar, dass eine Operation notwendig sein würde.

Schwarz: "Blick ist nach vorne gerichtet"

Schwarz vor der OP: „Der Blick ist nach vorne gerichtet, und weiter geht‘s. Ich will wieder zurück, und ich werd alles dafür geben.“ Im Februar 2019, beim Kombi-Super-G in Bansko, hatte sich Schwarz das Kreuzband - damals im linken Knie - gerissen und war von Doc Fink operiert worden. Nach einem Bänderriss im Knöchel 2021 und einem langwierigen Comeback wurde er zum besten Allrounder der Welt. Als einziger Skirennläufer hat er es heuer in allen Disziplinen in die Top 10 geschafft.

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