Amerikanerin fährt in einer eigenen Liga. Schild verpasst das Podium.
Mikaela Shiffrin ist nicht zu stoppen. Sie gewann am Mittwoch den Zagreb-Slalom im alpinen Ski-Weltcup mit 1,59 Sekunden Vorsprung. Das wesentlich spannendere Rennen um Platz zwei machte die Schweizerin Wendy Holdener, die Schwedin Frida Hansdotter (+2,11 Sek.) wurde Dritte. Bernadette Schild landete als beste Österreicherin bei Wind und Schneefall auf dem fünften Platz.
Katharina Gallhuber als Sechste und Katharina Liensberger als Achte sorgten dahinter für ein starkes Abschneiden der jungen ÖSV-Damen, von denen vier weitere in die Top 30 kamen: Katharina Truppe, Katharina Huber und Carmen Thalmann fuhren auf die Ränge 20 bis 22, Julia Grünwald wurde 27. Stephanie Brunner und Franziska Gritsch schieden im ersten Durchgang aus.
Am frühen Nachmittag war es Wind, der den Läuferinnen zu schaffen machte, im zweiten Lauf setzte bei Flutlicht Regen und Schneefall der Piste auf dem Sljeme zu. Unfaire Bedingungen waren es aber nicht. "Es war schon sehr wellig im zweiten Durchgang, daher war es schwierig. Es war gut genug, um schnell zu sein", sagte Shiffrin über die eigene Leistung.
Mit ihrem 38. Weltcup-Sieg und dem 28. Karriere-Erfolg im Slalom baute die 22-Jährige ihren Vorsprung im Gesamt-Weltcup auf 571 Punkte aus. Nach 16 Rennen führt Shiffrin mit 1.081 Punkten vor der Deutschen Viktoria Rebensburg (510), die in Zagreb nicht am Start war. "Ich muss sagen, ich bin in einer ziemlich guten Form momentan", meinte die US-Amerikanerin.
"Eine meiner Lieblingstrophäen"
Den Sieg bei der Snow Queen Trophy in Kroatiens Hauptstadt samt standesgemäßer Krone gab es für Shiffrin schon zum dritten Mal. "Es ist schön, noch so eine Krone zu haben. Das ist eine meiner Lieblingstrophäen. Normalerweise denke ich nicht so viel über Trophäen nach, aber diese hier gefällt mir sehr gut." Shiffrin hat von ihren vergangenen 24 Weltcup-Slaloms 23 auf dem Podest beendet. 19 Siege, zwei zweite und zwei dritte Plätze fuhr das Wunderkind aus Colorado ein. Die einzige Scharte ist der Ausfall von vor einem Jahr in Zagreb.
Nach dem ersten Durchgang war die Slalom-Dominatorin mit 1,41 Sekunden Vorsprung vor Holdener an der Spitze gelegen. Keine andere Fahrerin nachher kam auch nur ansatzweise in ihre Nähe. Schild lag nach einem Fehler 1,97 zurück auf dem vierten Platz. Im zweiten schlichen sich im oberen Teil weitere Fehler ein, so dass sie auf fünf zurückfiel.
"Extrem schade. Ich bin froh, dass ich drinnengeblieben bin", sagte die Salzburgerin, die am Dienstag Geburtstag gefeiert hatte, jetzt 28 Jahre jung ist. Die Beschaffenheit der Piste habe sie etwas überrascht. "Es ist wirklich sehr weich, also ich war nicht darauf eingestellt", befand die zurzeit beste Slalomfahrerin aus Österreich.
Gallhuber & Liensberger stark
Gallhuber erreichte als Sechste ihr bisher bestes Weltcup-Resultat. Zuvor war sie in Killington und Lienz bereits zweimal auf Rang sieben gefahren. "Die Abstände sind zwar noch groß genug, aber ich bin superhappy, dass es jedes Mal weiter nach vorne geht", meinte die Niederösterreicherin. Auch Gallhuber sprach von einem weichen Untergrund.
"Ich habe schon ein paar Läuferinnen oben zugeschaut im Fernsehen und habe schon gesehen, dass es ein bisschen weicher ist. Dadurch habe ich mich ganz gut darauf einstellen können", sagte die 20-Jährige. "Die Shiffrin ist einfach richtig sauber runtergefedert, dadurch ist auch der große Rückstand da."
Liensberger, die ihr Potenzial schon in den vorigen Rennen angedeutet hatte, schaffte ihr erstes Top-Ten-Ergebnis im Weltup. "Ich habe versucht, einfach für mich zu fahren. Ich habe nicht wirklich überlegt, ich habe einfach versucht, Gas zu geben. Es sind flache Passagen dabei, da habe ich wirklich versucht Speed zu machen", erzählte die Vorarlbergerin.