Normalschanze

Bronze für Felix Gottwald

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Doppelsieg für Deutschland, Gold holt sich Eric Frenzel.

Felix Gottwald bleibt noch eine Chance, seinen letzten fehlenden Titel zu erobern. Der 35-jährige Salzburger holte bei den 48. Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oslo mit Bronze im Normalschanzen-Bewerb sein neuntes WM-Edelmetall, seinen ersten Einzel-WM-Titel verpasste er um 18,4 Sekunden.

Von der Großschanze nimmt der dreifache Olympiasieger am Mittwoch einen weiteren Anlauf. Gold wollte er auch am Samstag. Doch der Rückstand auf den überragenden Springer Eric Frenzel war zu groß und im Sprint-Duell um Silber kam Gottwald dessen deutscher Landsmann Tino Edelmann in die Quere und war zuerst im Ziel.

Guter Sprung
Die Ausgangsposition für Gottwald schien günstig. Nach gutem Sprung (98 m/Rang 15) und 1:12 Minuten Rückstand auf Frenzel glaubten auch ÖSV-Betreuer an das erste Kombinierer-Einzel-Gold in der Verbandsgeschichte. Der Wahl-Ramsauer hatte den Rückstand als Führender der Verfolgergruppe zur Hälfte des 10-km-Laufs mehr als halbiert (32 Sekunden), doch in der Folge hielt der erst 22-jährige Frenzel den Vorsprung konstant. "Die Führungsarbeit hat viel Kraft gekostet", bekannte Gottwald.

Bei dem hohen Tempo, das Gottwald bei Schneetreiben und Nebel anschlug, verringerte sich die Zahl der Rivalen in seinem Windschatten von zehn bis auf einen. Doch Edelmann hielt sich wie eine Klette an den Fersen des zweifachen Saisonsiegers. Er konnte auch nicht selbst Tempo machen, denn er hätte damit Gottwald an den Teamkollegen herangeführt.

Sturz im Sprint
Auf der Schlussrunde zeigte sich für das ÖSV-Aushängeschild, dass nach vorne nichts mehr ging, Gottwald wollte Silber retten. Doch auf der Zielgeraden kam der Deutsche aus dem Windschatten, die Ski verhakten sich, Edelmann hatte mehr Glück und sorgte mit 11,9 Sekunden Rückstand für einen DSV-Doppelsieg. "Wir sind uns in die Quere gekommen, das ist eigentlich nicht meine Art, es tut mit leid", entschuldigte sich der 25-Jährige. Im WM-Winter waren die Deutschen zuvor sieglos geblieben.

Gottwald meinte, er habe Edelmetall im Springen gesichert. "Es war sehr schwierig, eine Medaille zu machen", betonte der Team-Weltmeister von 2003. "Natürlich habe ich versucht, auf Gold zu laufen. Aber der Eric war heute einfach zu stark." Der Athlet des WSC Oberwiesenthal hatte mit dem Schanzenrekord von 109,5 Metern den Grundstein gelegt. "Ich bin Weltmeister - und das in Oslo. Etwas Größeres gibt es nicht", jubelte Frenzel.

Schwache Sprungleistung
Die übrigen Österreicher waren schon nach dem Springen praktisch aus dem Rennen gewesen. David Kreiner lief vom 22. Platz an die 12. Stelle (58,8 zurück), Wilhelm Denifl, für den es auch um einen Platz im Teambewerb am Montag ging, landete unmittelbar dahinter (59,4). Der Tiroler sprang nicht so weit wie erhofft (nur 17.), schlug sich aber in der Loipe besser als zuletzt im Weltcup.

Mario Stecher begnügte sich nach mäßigem Sprung mit dem 29. Platz (2:20,2 zurück). "Nach der zweiten Runde habe ich gesehen, dass nach vorne nichts mehr geht, die Ausgangsposition war ohnehin schwierig nach dem Springen", erklärte der Steirer und sparte Kräfte für den Teambewerb am Montag. "Die Vorfreude darauf ist groß - vor allem auf das schöne Wetter."

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ÖSV-Kombi-Kader für Oslo

Felix Gottwald (35 Jahre)

Mario Stecher (33 Jahre)

Bernhard Gruber (28 Jahre)

David Kreiner (29 Jahre)

Wilhelm Denifl (30 Jahre)

Tobias Kammerlander (24 Jahre)