Kritik an Vergabe der Windpunkte

Fairer Sportsmann Kraft nach Blech: ''Schnell abhaken''

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Dreimal in seiner beeindruckenden Skisprungkarriere hat Stefan Kraft eine Halbzeitführung zu WM-Gold umgesetzt, am Samstagabend in Planica ist ihm das nicht geglückt. Um 0,4 Punkte fiel der Salzburger noch vom Podest und erntete in der vom Wind stark beeinflussten Konkurrenz "Blech".

 Hatte er im ersten Durchgang durchaus Glück mit den Bedingungen, war das im Final-Heat nicht der Fall. Kraft zeigte sich unmittelbar danach aber als großer Sportsmann und fairer erster Verlierer.

"Ich kann das recht schnell abhaken", sagte der 29-Jährige in dieser für ihn bitteren Stunde. "Ich habe Gott sei Dank schon recht viel erreicht, und es wird irgendwann auch wieder zurückkommen. Aus solchen Sachen kann man auch viel lernen. Mich würde es anzipfen, wenn ich den zweiten Sprung verhaut hätte. Dann hätte ich einen Grant jetzt, aber es war gut." Die Trainer hätten ihm gesagt, dass er im zweiten Durchgang keine Chance gehabt habe. "Das bei einer WM ist bitter, aber das kann passieren. Man hat oft schon einmal Glück gehabt. Heute wollte es nicht sein."

Freilich wurmte es Kraft ein wenig, dass dem erfolgreichen polnischen Titelverteidiger bei klar besseren Verhältnissen nur rund ein Punkt mehr abgezogen worden ist als ihm selbst. "Man hat schon oft gesehen, dass die Windpunkte nicht das widerspiegeln, wie es wirklich ist. Es passt einfach nicht zusammen. Die Jury war auch schade, 18,5 (Punkte, Anm.) hat er (der Sprung) nicht verdient. Und einen halben (Meter) mehr, und du bist auch Dritter. Es wollte einfach nicht sein." Jan Hörl fühlte mit dem Teamkollegen mit: "Sehr bitter für Krafti, dass er um vier Zehntel Vierter wird."

Für das Mixed am Sonntag zeigte sich Kraft guter Dinge: "Die Schanze habe ich heraußen. Und wir haben ein starkes Team. Es ist für ganz gut angesagt, ein bisschen kälter. Das mag ich ganz gerne." Teambewerbe und besonders Mixed-Konkurrenzen würde er sehr gerne springen. "Es ist sehr, sehr spannend und meistens so, dass es die Mädels in der Hand haben. Weil bei uns Burschen ist es brutal eng, wir hupfen alle fast auf den gleichen Fleck. Es ist cool, dass wir zwei starke Damen im Moment haben."
 

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