Weltrekordhalter Kraft mit viel Selbstvertrauen

ÖSV-Adler wollen am Kulm zu Heimsieg fliegen

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Mit reichlich Selbstvertrauen und angefeuert vom heimischen Publikum wollen die ÖSV-Adler um Stefan Kraft beim Skiflug-Weltcup am Kulm aufs oberste Podest fliegen.

Der Weltrekordhalter kehrt mit einem guten Gefühl ins steirische Bad Mitterndorf zurück, auch weil der Pongauer vor drei Jahren der bisher letzte Weltcup-Sieger auf der traditionsreichen Flugschanze war. "Ich hoffe, dass ich ein paar sehr weite, spektakuläre Flüge zeigen kann. Ich bin guter Dinge", sagte Kraft.

Der 29-Jährige hat allen Grund dazu, am vergangenen Wochenende hatte Kraft beim Sapporo-Triple seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Nun wartet die erste Flug-Station des Winters, für den Skiflug-Weltcupsieger von 2016/17 und 2019/20 immer etwas ganz Besonderes. "Da geht mir auch immer ein bisschen der Reiß, da ist mehr Anspannung da", gab Kraft zu. Allerdings befindet sich der Topspringer des ÖSV in ausgezeichneter Form, er springe momentan "sehr stabil" und fliege "sehr gut".

Deshalb rechnet sich Kraft auch Chancen aus. "Ich denke, dass ich einer der besten Skiflieger bin. Auch wenn viele andere derzeit auch sehr gut in Form sind", wie er sagte. Als Topfavoriten gelten neben Tourneesieger Halvor Egner Granerud (Norwegen) auch der polnische Weltcup-Spitzenreiter Dawid Kubacki sowie der Japaner Ryoyu Kobayashi, der in Sapporo zuletzt zweimal triumphierte.

Kraft fühlt sich auf Flug-Schanzen wohl

Auf den Flug-Schanzen fühlt sich Kraft jedenfalls wohl, er hält seit 2017 mit einer Weite von 253,5 m in Vikersund den Weltrekord. Diese Bestmarke wird am Kulm (Hillsize 235 m) bei der Generalprobe für die Skiflug-WM 2024 nicht geknackt werden, der Schanzenrekord (244 m) des Slowenen Peter Prevc ist sieben Jahre alt. Mit der Unterstützung des Heim-Publikums könnte dieser aber angegriffen werden. Die Veranstalter hoffen am Wochenende auf insgesamt mehr als 20.000 Besucher.

Der Kulm sei laut Kraft bekannt für seine "Mega-Stimmung", er hofft, "dass viele Zuschauer kommen und uns anfeuern". Am Samstag und Sonntag (beide 14.15 Uhr) stehen zwei Wettbewerbe auf dem Programm, am Freitag startet das Weltcup-Wochenende mit einer Qualifikation (13.00 Uhr/alle live ORF 1). Mit einem Stockerlplatz würde Kraft mit Gregor Schlierenzauer gleichziehen, der insgesamt 88 Mal am Podest stand.

Trio fällt für ersten Bewerb krank aus

 

ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl hofft nach den Erfolgen beim Teamspringen in Zakopane sowie in Japan erneut auf ein gutes Ergebnis. "Stefan ist wieder einmal ganz oben gestanden am Stockerl, das war unser Ziel. Der Vorsprung im Nationencup wurde weiter ausgebaut. Das gibt noch einmal ordentlich Aufwind fürs Skifliegen am Kulm vor hoffentlich vollem Haus", betonte der Coach. Allerdings muss Widhölzl auf ein ersatzgeschwächtes Team vertrauen. Das Trio Michael Hayböck, Daniel Tschofenig und Clemens Aigner erkrankte im Vorfeld an Grippe-Symptomen und wird zumindest den ersten Bewerb am Samstag verpassen.

Damit fallen drei der sieben gesetzten ÖSV-Athleten aus dem Weltcup-Team aus. Neben Kraft, Vierter im Gesamtweltcup, dürfen sich auch Manuel Fettner (6.) und Jan Hörl (12.) noch berechtigte Hoffnungen auf Spitzenplätze machen. "Momentan haben wir eine große Leistungsdichte bei unseren Topathleten", freute sich Widhölzl.

Hörl wird erstmals in der Heimat auf Weitenjagd gehen, Junioren-Weltmeister Tschofenig muss unterdessen um sein Kulm-Debüt bangen. Ein Einsatz am Sonntag ist laut ÖSV-Mitteilung aber noch möglich. Maximilian Ortner, Hannes Landerer und Markus Rupitsch wurden für die Qualifikation am Freitag nachnominiert. Am Freitag werden zudem sechs weitere Springer der Nationalen Gruppe im Einsatz sein und um einen Startplatz am Samstag kämpfen.

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